Kolles: "Haben noch einen Vertrag mit Mark Smith"
Jordans neuer Teamchef über den Poker um den Technischen Direktor des Teams, Mark Smith, und die momentane Stimmung im Rennstall
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Im Streit um die Starterlaubnis von Minardi haben letztlich wohl alle Teams das Papier unterschrieben, damit Minardi starten kann. Aber dann haben die Stewards ihre eigene Entscheidung getroffen. Wie denkst du darüber?"
Colin Kolles: "Wir haben das Schreiben heute nicht unterzeichnet. Wir haben nur gesagt, dass wir nicht gegen Minardi protestieren würden. Ich denke, dass Jordan im Dezember und Januar in einer noch viel schlimmeren Situation als Minardi war. Aber wir haben es geschafft, ein Auto nach den Regeln der Saison 2005 mitzubringen, daher denke ich, dass das auch für Minardi möglich sein sollte."

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Colin Kolles (links) lobt die beflügelte Motivation im Jordan-Team
Frage: "Aber nun zu euch. Für dich ist es ein großer Sprung von einem Formel-3-Team direkt in die Formel 1. Wie kommst du in der neuen Umgebung zurecht?"
Kolles: "Bisher habe ich keine Probleme. Was künftig passieren wird, werde wir sehen, bis jetzt ist aber alles in Ordnung."#w1#
Frage: "Wird sich das Team in Zukunft noch verändern?"
Kolles: "Die größte Veränderung ist die Motivation im Team. Im Dezember war sie doch sehr gedämpft. Beim Personal gibt es keine großen Veränderungen."
Mark Smiths Wechsel zu Red Bull Racing in Gefahr?
Frage: "Mit Mark Smith habt ihr euren Technischen Direktor verloren. Sucht ihr nach einem neuen Mann?"
Kolles: "Ich denke, wir haben da eine gute Auswahl."
Frage: "Könntest du das genauer erklären? Wer führt nun eure technische Abteilung?"
Kolles: "Wir werden das zum richtigen Zeitpunkt bekannt geben, denn die Situation mit Mark Smith ist überhaupt nicht geklärt, jedenfalls nicht von unserer Seite aus. Das kann ich sagen. Auch wenn es einige Bekanntgaben gab, und er vielleicht einen anderen Vertrag unterschrieben hat, so haben wir dennoch einen Kontrakt mit Mark Smith, das ist ein Fakt. Ich überwache ja niemanden, ob er zwei oder gar fünf Verträge abschließt."
Frage: "Wie haben sich eure Fahrer heute geschlagen?"
Kolles: "Nun, für uns ist es ein Übergangsjahr und wir blicken daher nicht nur auf dieses Jahr, auch in die Zukunft. Wir müssen uns gegenüber heute steigern, mit unseren Positionen sind wir nicht zufrieden. Die Zeiten werden wir noch verbessern, aber die Fahrer haben einen guten Job gemacht."
Alex Shnaider agiert aus dem Hintergrund
Frage: "Wie sehr ist euer neuer Teameigentümer, Alexander Shnaider, in das Tagesgeschäft oder in größere Entscheidungen eingebunden?"
Kolles: "In das Tagesgeschäft ist er nicht involviert, denn das machen ja wir, aber wir berichten ihm. Ich denke, dass es eine gute Beziehung zwischen uns gibt und wir besprechen die Dinge gemeinsam und entscheiden auch gemeinsam. In große Entscheidungen ist er eingebunden und ich habe täglich Kontakt mit Alex Shnaider."
Frage: "Red Bull möchte die Leute auf den Tribünen ansprechen. Diese wurden heute aber nicht gerade verwöhnt, da alle nur so wenige Runden drehten. Außerdem gibt es am Samstag noch keine Pole Position. Was denkst du, wie wird die Öffentlichkeit auf diese Änderungen reagieren?
Kolles: "Auch wir wollen mehr Spaß verbreiten, sicher, aber sie sind da wohl etwas professioneller. Red Bull ist eine Marketingmaschinerie. Aber auch wir wollen die Show besser machen und mehr Zuschauer zu den Rennen bringen. Das muss unser Ziel sein, denn das ist die Zukunft dieses Sports."
Frage: "Renault-Teamchef Flavio Briatore hat einen einfachen Vorschlag für den Ablauf eines Rennwochenendes gemacht: Testen am Freitag, am Samstag Qualifying und am Sonntag das Rennen. Ist das vernünftig?"
Kolles: "Ich denke, dass er da richtig liegt."

