Kobayashis Wechsel von Rot zu Grün: "Ich muss Gas geben"

Kamui Kobayashi hat ein langfristiges Ferrari-Angebot für die WEC abgelehnt, um bei Caterham Formel 1 fahren zu können und ist von Erfolgen bei den "Grünen" überzeugt

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi ist zurück in der Formel 1. Nach einem Jahr Pause vom Grand-Prix-Sport, das der Japaner mit Einsätzen für Ferrari in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) überbrückte, fährt der ehemalige Toyota- und Sauber-Pilot in der bevorstehenden Formel-1-Saison für Caterham.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi ist die neue Speerspitze des Caterham-Teams Zoom

"Die Pause tat gut, denn ich fuhr in der GTE-Pro-Klasse auf einem sehr hohen Niveau. Das habe ich auch genossen. Ich bin aber erst 27 Jahre alt und noch nicht bereit, der Formel 1 den Rücken zu kehren. Deshalb kehre ich zurück", schildert Kobayashi gegenüber 'Speedweek' die Gründe für sein Comeback in der Königsklasse, im Zuge dessen er zunächst sogar auf Gehalt verzichtet.

Um es zurück in Formel 1 zu schaffen, lehnte Kobayashi einen unterschriftsreifen neuen Ferrari-Vertrag ab. Dem Vernehmen nach hätte dieser Kontrakt den Japaner langfristig - man spricht von zehn Jahren - an die Traditionsmarke aus Maranello gebunden. Doch Kobayashi, der es bei seinen bisherigen 60 Grand-Prix-Starts auf einen Podestplatz (Suzuka 2012) und insgesamt 125 WM-Punkte gebracht hat, entschied sich bewusst für das Risiko Caterham.

"Ich traf mich zum Jahresende hin mit Teamchef Cyril Abiteboul und Teambesitzer Tony Fernandes, um über das Cockpit für die Saison 2014 zu verhandeln. Ich war sehr überrascht, denn schon auf den ersten Blick wird in Leafield klar, wie sehr das Team nach einem Fortschritt lechzt", zeigt sich Kobayashi von seinem neuen Arbeitsumfeld begeistert und hofft, genau im richtigen Moment bei Caterham angedockt zu haben: "Die vergangene Saison war schwierig, doch die neuen Regeln für 2014 lassen alle wieder bei Null beginnen und das heißt, wir alle haben eine neue Chance, uns zu verbessern."


Fotos: Das Caterham-Aufgebot für 2014


Um den Anschluss an das Mittelfeld endlich zu schaffen, setzt Caterham in der neuen Saison nicht auf den hauseigenen Windkanal, sondern nutzt den von Toyota in Köln. "Ich weiß, was das bedeutet", sagt der ehemalige Toyota-Pilot Kobayashi und fügt an: "Zudem hat Tony viele gute Ingenieure in seiner Mannschaft. Das ist neben den guten Einrichtungen auch wichtig, gerade hinsichtlich der neuen Regeln. Ich bin überzeugt, dass wir am Ende gemeinsam erfolgreich sein werden."

So kommt Kobayashi mit Bezug auf seinen Wechsel vom Ferrari-Team AF Corse zu Caterham zum Schluss: "Es ist, als ob man vor einer Ampel steht und die schaltet von Rot auf Grün. Ich muss Gas geben."