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  • 24.11.2012 23:40

  • von Dominik Sharaf

Kobayashi: "Testfahrerjob ist wie Knast"

Der scheidende Sauber-Pilot will nicht der Formel 1 auf keinen Fall Sayonara sagen und sieht keine Perspektive darin, bei einem Team ins zweite Glied zu rücken

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi kämpft wie ein Samurai, wenn es um seine Zukunft in der Formel 1 geht. Nach dem Aus bei Sauber putzt der Japaner nicht nur bei Unternehmen in seinem Heimatland Klinken, er hat auch eine private Spendenwebsite initiiert. Gegenüber 'Autosport' erklärt der 26-Jährige, warum laufende Gespräche mit einem anderen Team, dessen Namen er nicht nennt, seine letzte Chance sind: "Würde ich das nicht tun, hieße das, ich sei zurückgetreten. Aber es ist kaum vorherzusagen", so Kobayashi.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Kamui Kobayashi: Verlässt er Sauber tatsächlich mit einem Lächeln? Zoom

Der kritische Punkt ist immer der gleiche. "Wir warten darauf, dass Geld reinkommt. Wir brauchen nur ein Zeichen", hofft der Mann aus Amagasaki, der gegen Konkurrenten auf der Strecke und nicht im Simulator gegen die Uhr antreten will. "Ich will Rennen fahren und hier nicht als Testfahrer herumlaufen. Ich habe das schon zwei Jahre lang für Toyota gemacht und ich weiß, wie sich das anfühlt", erinnert sich der einst als "Überholkönig" gefeierte Kobayashi an seinen Formel-1-Einstieg.

Er wählt drastische Worte, wenn es um den Job als Testfahrer geht: "Hier zu bleiben, ohne zu fahren, ist wie Knast." Wenig angetan ist Kobayashi auch von einem Engagement in Toyotas Langstreckenprogramm, den ihm die Gerüchteküche dieser Tage bereits angedichtet hatte. "Es ist zu früh, um darüber nachzudenken. Es interessiert mich nicht wirklich", wiegelt er ab. "Ich will in die Formel 1. Ich könnte noch erfolgreicher sein, würde ich eine Chance erhalten."

Dennoch könnte Kobayashi in Sao Paulo seine Abschiedsvorstellung geben. Beim Saisonfinale ginge es ihm nur noch um ein gutes Resultat für das Team, sagt er. "Ich will mich mit einem Lächeln auf den Lippen verabschieden." Denn Groll hegt er nicht, weil mit Esteban Gutierrez offenbar der Pilot mit der dickeren Geldbörse den Vorzug erhalten hat: "Ich bin nicht enttäuscht. Sie brauchen einen Sponsor und mehr Geld für das Team. Aber so schnell kann ich kein Geld auftreiben."