Kaltenborn: "Kamui verdient definitiv ein Formel-1-Cockpit"

Obwohl das Geld laut Monisha Kaltenborn bei der Trennung von Kamui Kobayashi keine Rolle gespielt haben soll, hat sie nur Lob für den Japaner übrig

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Karriere von Kamui Kobayashi steht vor dem Aus. Durch die Bekanntgabe, dass Sauber 2013 neben Nico Hülkenberg mit Esteban Gutierrez an den Start gehen wird, ist der Japaner nun auch offiziell bei seinem derzeitigen Arbeitgeber kein Thema mehr. Da er keinen Geldgeber an der Hand hat, ist er für die Teams, die noch freie Plätze zur Verfügung haben, keine attraktive Option.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Rauswurf bei Sauber: Kamui Kobayashi musste die bittere Pille schlucken Zoom

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn behauptete zuletzt vehement, dass ein fehlender Sponsor nicht den Ausschlag geben würde, ob man den Publikumsliebling weiter verpflichtet. Nach dem Rauswurf spricht sie von einer "sehr schwierigen Entscheidung" und lobt ihn über den grünen Klee: "Wir kommen mit ihm sehr gut aus, er ist ein sehr guter Fahrer, und darüber hinaus hat er sich als sehr guter Teamplayer erwiesen, was eine seiner ganz großen Stärken ist. Und auch menschlich ist er ein wirklich netter Kerl. Das gesamte Team mag ihn. Und wenn man den Fahrer wirklich mag und er gut zu einem passt, dann werden solche Entscheidungen noch schwieriger."

Keine Kritik an Kobayashi

Die traurige Nachricht erfuhr Kobayashi laut Kaltenborn bei einem Gespräch "vor der Bekanntgabe. Diese Kommunikation hat immer stattgefunden. Das war uns wichtig - er wurde immer über den Stand der Dinge auf dem laufenden gehalten."

"Das Ergebnis der Entwicklung unseres Autos während der Wintermonate hat sehr viel mit Kamuis Input zu tun." Monisha Kaltenborn

Doch wenn das Geld nicht den Ausschlag gab, was war dann der Grund für die Trennung? Hat Kobayashi nach drei Jahren den Eindruck erweckt, in seiner Entwicklung am Limit angelangt zu sein? Auch das will die Österreicherin nicht bejahen: "Schwer zu sagen, denn es gab so viele Ups und Downs - bei ihm und beim Team. Dem Team fehlte dieses Jahr die Konstanz, sonst wären wir in der Konstrukteurs-WM in einer ganz anderen Position."

Sie ist der Meinung, dass bei Kobayashi viel Potenzial vorhanden sei: "Das Ergebnis der Entwicklung unseres Autos während der Wintermonate hat sehr viel mit seinem Input zu tun. Sein Feedback war sehr wertvoll."

Schwerer Schlag für Japan

Der Rauswurf Kobayashis ist auch ein schwerer Schlag für die Motorsportnation Japan: Durch die Ausstiege von Honda und Toyota 2008 und 2009 ist kein japanischer Automobilkonzern mehr in der Formel 1 vertreten, nun dürfte auch der einzige Piloten den Sport verlassen. Und das, obwohl Kobayashi mit seinem tollen dritten Platz beim Heimrennen in Suzuka für große Euphorie gesorgt hat.

Kamui Kobayashi

Kobayashi begeisterte in Suzuka nicht nur das Sauber-Team Zoom

Kaltenborn ist bewusst, dass diese Situation für Japan aus Sicht des Motorsports "ein Risiko" bedeutet: "Wenn wir uns an Kamuis Podestplatz erinnern, wie das Publikum reagiert hat und wie großartig die Atmosphäre war - ich bin sicher, dass das nicht passiert wäre, wenn kein japanischer Fahrer auf dem Podest gestanden wäre. Ich hoffe für Kamui, dass er die Unterstützung in Japan findet, um in der Formel 1 zu bleiben. Ich finde, dass er definitiv ein Fahrer ist, der es verdient hätte."

Kobayashi scheint die Hoffnung hingegen bereits aufgegeben zu haben, auch in der kommenden Saison in der Startaufstellung zu stehen. "Ich glaube, da ist die Chance 2014 mit einem Topteam größer", richtet er seinen Fokus bereits in die fernere Zukunft. "Ich arbeite intensiv daran, einen Sponsor zu finden."

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