• 03.06.2010 11:11

Kobayashi: "Es kann nur ein erster Schritt sein"

Sauber-Pilot Kamui Kobayashi über seinen Punktgewinn in Istanbul, seine diversen Rückschläge und die Aussichten für die kommenden Rennen

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi hatte einen schwierigen Start in seine erste volle Formel-1-Saison. Er wurde Opfer von technischen Problemen und unschuldig in Unfälle verwickelt. So konnte er fünf der ersten sechs Rennen nicht beenden. Aber im siebten Grand Prix, so hofft er, hat er das Licht am Ende des Tunnels gesehen. Mit seinem zehnten Platz in Istanbul hat der 23-jährige Japaner den ersten WM-Punkt für das Team in dieser Saison eingefahren.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Für Kamui Kobayashi lief in diesem Jahr bislang nicht allzu viel nach Fahrplan...

Frage: "Kamui, was bedeutet es für dich, diesen Punkt geholt zu haben?"
Kamui Kobayashi: "Es war eine gute Mannschaftsleistung an diesem Wochenende. Wir waren bei den Rennen zuvor in sehr schwierigen Situationen, und es war schön, in Istanbul beide Autos ins Ziel zu bringen und diesen Punkt zu holen. Aber es ist nur ein Punkt, und damit können wir nicht zufrieden sein. Es kann nur ein erster Schritt sein."#w1#

Frage: "Was ist dir wichtiger: es im Qualifying zum dritten Mal unter die besten Zehn geschafft zu haben oder jetzt erstmals im Rennen?"
Kobayashi: "Das Qualifying bedeutet mir definitiv mehr, weil es die wahre Leistungsfähigkeit zeigt. Im Rennen kann man immer von Problemen anderer profitieren oder selbst eines haben. Deshalb ist das Rennergebnis etwas anderes. Im Qualifying geht es um die schiere Leistung, und ich denke, wenn wir alles richtig machen, haben wir immer eine Chance, es in den letzten Qualifying-Abschnitt zu schaffen."

"Manchmal war es nicht leicht, schlechte Erinnerungen loszuwerden." Kamui Kobayashi

Frage: "Wie hast du dich motiviert, als du immer wieder ausfielst?"
Kobayashi: "Manchmal war es nicht leicht, schlechte Erinnerungen wie den Unfall von Melbourne loszuwerden, als ich den Frontflügel verloren hatte. Aber Motivation war nie ein Problem. Ich liebe es, Rennen zu fahren, und unsere Ziele waren ja auch immer realistisch. Wir wollten Punkte holen und haben nicht davon geträumt, morgen Rennen zu gewinnen."

Frage: "Was erwartest du von den kommenden Rennen?"
Kobayashi: "In Kanada erwartet mich eine neue Rennstrecke, ich kenne den Kurs nicht einmal aus dem Simulator und muss ihn im Freien Training lernen. Da sind andere Fahrer etwas im Vorteil, aber das sollte kein Problem sein. Generell denke ich, dass wir jetzt auf einem guten Weg sind."

"Die Art und Weise, wie wir alle zusammenarbeiten, hat sich ohnehin besser eingespielt, und es war sehr schön, die Mechaniker in Istanbul erstmals nach einem Rennen lächeln zu sehen! Bis dahin hatte ich sonntagabends nur enttäuschte Gesichter gesehen. Ich bin sicher, dass wir mit diesem positiven Gefühl, das jetzt jeder mitnimmt, und unseren Verbesserungen am Auto in Zukunft besser abschneiden werden."

"Ich bin erst vier komplette Formel-1-Rennen gefahren. Das ist nicht gerade viel." Kamui Kobayashi

Frage: "Was ist das Wichtigste, was du noch lernen musst?"
Kobayashi: "Da gibt es Vieles! Ich bin erst vier komplette Formel-1-Rennen gefahren - zwei in diesem und zwei im vergangenen Jahr. Das ist nicht gerade viel, ich muss hart arbeiten und viel lernen."

"Der Umgang mit den Reifen ist ein Beispiel. In Istanbul habe ich sie zu früh zu hart beansprucht und konnte am Ende auf die Karkasse des rechten Vorderreifens schauen. Man muss lernen, sich das richtig zu überlegen, dafür braucht man Erfahrung."

Frage: "Wie ist die Zusammenarbeit mit deinem Teamkollegen Pedro de la Rosa?"
Kobayashi: "Pedro ist ein sehr netter Kerl und mit all seiner Erfahrung ein wirklich guter Teamkollege für mich. Ich bin der Anfänger, er weiß alles, und er teilt sein Wissen mit mir."