Endlich ein Punkt für Sauber
Sieben Rennen hat es gedauert, nun hat auch das Sauber-Team einen WM-Punkt 2010 - Kamui Kobayashi erkämpfte sich den Zähler, Pedro de la Rosa dichtauf
(Motorsport-Total.com) - Endlich beide Autos im Ziel und endlich der erste WM-Punkt - der Große Preis der Türkei war für das Sauber-Team eine Reise wert. Kamui Kobayashi holte als Zehnter einen WM-Zähler, Teamkollege Pedro de la Rosa kam direkt hinter ihm als Elfter ins Ziel. Beide mussten sich im gesamten Rennen im engen Mittelfeld gegen die Konkurrenz behaupten und schafften dies meist mit Bravour.

© xpb.cc
Kamui Kobayashi musste sich mächtig strecken für den Punkt
"Ich bin sehr froh, dass wir mit beiden Autos ins Ziel gekommen sind und den ersten Punkt geholt haben", erklärt Kobayashi. "Ich hatte einen guten Start, obwohl ich auf der schmutzigeren Fahrbahnseite losfuhr. Das Tempo zu Beginn des Rennens war gut. Unsere Strategie war nicht ganz einfach umzusetzen. Weil das Auto mit den harten Reifen besser war, entschieden wir uns für einen sehr kurzen ersten Stint."#w1#
"Ich wechselte nach zehn Runden auf die härtere Mischung und musste mit diesem Satz dann über die Runden kommen. Gegen Rennende konnte ich die Karkasse des rechten Vorderreifens sehen", so der Japaner. "Deshalb war ich dann natürlich vorsichtiger, vor allem in Kurve acht. Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht heftiger gegen Adrian Sutil gewehrt habe."
De la Rosa schloss gegen Ende zu Kobayashi auf, verzichtete aber auf einen Angriff. "Mit dem hohen Spritgewicht hatte ich zu Rennbeginn starkes Untersteuern. Deshalb ließ ich es recht ruhig angehen, um meine Chancen später im Rennen nutzen zu können", so der Spanier. "Je leichter das Auto wurde, desto besser wurde die Balance. Ich hatte vorne wieder Grip, und ich bekam auch keine Probleme mit den Reifen."
"Natürlich hätte ich am Ende gekämpft, wenn das Auto vor mir nicht mein Teamkollege gewesen wäre. Für unser Team war es so wichtig, beide Autos ins Ziel zu bringen und diesen Punkt zu holen, dass es falsch gewesen wäre, da irgendein Risiko einzugehen und womöglich wieder mit leeren Händen dazustehen", so de la Rosa weiter. "Es ist besser, dass dieser Punkt in der Familie bleibt, anstatt sonst wo endet. Wir waren hier konkurrenzfähig, und das ist sehr gut."
Teamchef Peter Sauber freute sich, dass die Formkurve weiter nach oben zeigt. "Wenn man das gesamte Wochenende betrachtet, wird klar, dass wir den Aufwärtstrend von Barcelona bestätigen konnten", erklärt er. "Im Rennen hatten wir auch das nötige Glück, aber wir haben beide Autos ins Ziel gebracht und einen wohl verdienten WM-Punkt gewonnen."
James Key, Technischer Direktor, war ebenfalls zufrieden. "Ich bin sehr zufrieden, dass wir hier einen WM-Punkt einfahren konnten", erklärt er. "Es ist auch positiv, dass wir das Rennen mit beiden Autos beendet haben. Zu Beginn war es wichtig, dass wir den Rhythmus der Top-Ten-Piloten mitgehen konnten. Das hat Kamui auch geschafft und sich immer knapp hinter Fernando Alonso gehalten. In Bezug auf die Strategie hatten wir uns entschieden, beide Fahrer recht früh zum Reifenwechsel an die Boxen zu holen."
"Das war vor allem bei Kamui nötig, der ja mit diesem gebrauchten Reifensatz bereits das Q3 gestern gefahren war. Das erwies sich als richtig", fährt er fort. "Leider wurde der Stopp etwas verzögert, sodass er zwei Sekunden verlor, sonst hätte er noch weiter vorne sein können. Gegen Ende des Rennens bauten Kamuis Reifen stark ab, sodass Pedro und weitere Autos zu ihm aufschließen konnten. Tatsache ist, dass es beide Autos bis ins Ziel schafften und wir die Plätze zehn und elf erreichten. Ich denke, dass wir uns das verdient haben, und bin sehr zufrieden mit diesem Resultat."

