Knalleffekt: FIA-Technikchef Budkowski tritt frühzeitig zurück
FIA-Technikchef Macin Budkowski tritt nach nicht einmal einem Jahr im Amt völlig überraschend zurück: Was das bedeutet und welche Risiken der Abgang birgt
(Motorsport-Total.com) - Knalleffekt bei der FIA: Der erst im Februar mit der Führung der Technikabteilung betraute Macin Budkowski hat völlig überraschend seinen Funktion niedergelegt. Damit stehen die Formel-1-Regelhüter ohne technischen Delegierten da. Eigentlich war es vorgesehen, dass der 40-jährige Pole gemeinsam mit dem stellvertretenden Rennleiter Laurent Mekies das 65-jährige FIA-Urgestein Charlie Whiting eines Tages ersetzt.
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Mekies und Budkowski waren eigentlich als Whiting-Nachfolger vorgesehen Zoom
Durch das plötzliche Ausscheiden Budkowskis, der nun ein dreimonatiges Arbeitsverbot erhalten hat, wurden die Pläne der FIA aber durchkreuzt. Wie die Zukunftspläne des Ingenieurs aussehen, ist derzeit nicht bekannt. Fakt ist, aber dass ein Wechsel zu einem Formel-1-Team durchaus heikel wäre, denn Budkowski hatte durch seine Funktion Einblicke in die unterschiedlichen technischen Daten und Herangehensweisen der Teams.
Das liegt auch daran, dass die Rennställe üblicherweise Anfragen stellen, bevor sie technische Innovationen umsetzen. Somit hat Budkowski Einblicke, an welchen Konzepten die Top-Ingenieure derzeit forschen.
Der Pole gilt in der Formel 1 als äußerst erfahrenener Ingenieur: Im April 2002 wechselte er vom Prost-Team zu Ferrari, wo er für CFD-Aerodynamiksimulationen verantwortlich zeichnete. In Maranello arbeitete er sich bis zum Aerodynamik-Projektleiter nach oben, ehe er im Mai 2014 zu McLaren ging. Noch im gleichen Jahr wechselte er zur FIA, wo er unterschiedliche Rollen durchlief, ehe er dieses Jahr die Technikabteilung übernahm.
Dabei handelt es sich um einen äußerst verantwortungsvollen Posten, da die Rennställe keine Mittel scheuen, um das Reglement zu umgehen und Grauzonen im Regelbuch auszunutzen. Neben Budkowski war auch der ehemalige Toro-Rosso-Ingenieur Mekies ein Vertreter der neuen FIA-Funktionärsgeneration. Der Franzose fungiert bei der FIA nach wie vor als stellvertretender Rennleiter und Sicherheitschef.