• 22.09.2011 14:14

  • von Roman Wittemeier

Klien: Was wäre gewesen, wenn...

Für Christian Klien ist das derzeitige Abschneiden von Ex-HRT-Teamkollege Bruno Senna der Beweis: "Zur richtigen Zeit im richtigen Auto zu sitzen, ist das A und O"

(Motorsport-Total.com) - Christian Klien hat den Kampf um eine Rückkehr in die Formel 1 noch nicht aufgegeben. Der Vorarlberger arbeitet gemeinsam mit seinem Management immer noch an allen Fronten, allerdings ist man sich der Schwierigkeiten auf dem Weg zurück in die Königsklasse bewusst. Es gibt nur wenige Optionen. Für Piloten ohne umfangreiche Mitgift ist das Unterfangen nahezu aussichtslos, selbst wenn es sportliche Empfehlungen gibt.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien möchte sehr gern noch einmal in die Formel 1 zurückkehren

Als solche sieht Klien sein Abschneiden im HRT-Zweikampf gegen den damaligen Teamkollegen Bruno Senna. Jener Brasilianer zog gegen den Österreicher bei dessen zwischenzeitlichem Comeback 2010 mehrfach den Kürzeren. Aktuell kann Senna glänzen, fährt mit dem Renault im Vorderfeld der Formel 1 und sammelt Punkte. "Das ist schon eine gewisse Bestätigung", meint Klien gegeüber der Agentur 'APA'.

Der 28-Jährige war in HRT-Diensten in zwei von drei Qualifyings schneller als Senna gewesen. Daraus könne man durchaus ableiten, dass er im aktuellen Renault-Cockpit mindestens auf dem gleichen Niveau fahren könnte wie der Brasilianer. "Ich war zwei Drittel der Zeit schneller als er", betont Klien. "Zur richtigen Zeit im richtigen Auto zu sitzen, ist das A und O", erklärt er. "Wenn man ein Auto hat, das funktioniert, kann man mithalten."

In einer solchen Situation befand sich bei HRT niemand, daher habe man auch keine nachhaltigen Duftmarken setzen können. "In den Top 10 spricht man anders über Personen", meint Klien mit Blick auf das Senna-Resultat von Monza. Hilft es dem Österreicher? Wohl eher nicht. "In die Formel 1 zurückzukehren, ist derzeit sehr, sehr schwierig", sagt der ehemalige Red-Bull-Pilot, der für das kommende Jahr die Optionen Langstrecke (Le-Mans-Serien) und DTM (mit BMW?) in Betracht zieht.

"Was Red Bull in dieser kurzen Zeit aufgebaut haben, ist beeindruckend", lobt Klien die Arbeit seines früheren Arbeitgebers. "Das Team macht einen super Job. Sie haben derzeit sicher das schnellste Auto", sagt er. Gleichzeitig gibt es viel Lob für den amtierenden Champion Sebastian Vettel, der schon an diesem Wochenende in Singapur den zweiten Titel sichern kann. "Er ist im Winter extrem gewachsen. Die Fehler aus dem letzten Jahr hat man nicht mehr gesehen. Er bringt konstant seine Leistung."