Klien geht von geteiltem Red-Bull-Cockpit aus

Experten zweifeln, ob Red Bull Racing das zweite Cockpit tatsächlich teilen wird, Christian Klien hat sich damit aber schon abgefunden

(Motorsport-Total.com) - Die Red-Bull-Idee, das zweite Cockpit neben David Coulthard alternierend zu besetzen, sorgt bei vielen Medien noch immer für ungläubiges Kopfschütteln, doch nach neuestem Stand der Dinge wird es wohl tatsächlich zum viel zitierten "Car-Sharing" kommen. Selbst Christian Klien hat sich damit inzwischen abgefunden.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien geht nicht davon aus, 2005 alle Rennen bestreiten zu dürfen

Der Österreicher hatte bis vor kurzem gehofft, einen Vertrag als Stammfahrer zu bekommen, musste dann jedoch einen Deal akzeptieren, der es dem Ermessen des Teams überlässt, in welcher Position er eingesetzt wird. Demnach werden die weiteren Wintertests, bei denen sich sein Konkurrent Vitantonio Liuzzi bisher besser als erwartet geschlagen hat, darüber den Ausschlag geben, wer am 6. März in Melbourne am Start ist.#w1#

Klien bei bisherigen Tests schneller als Liuzzi

"Es ist noch total unklar, wer die Saison beginnen wird", erklärte Klien gegenüber britischen Medien. "Ich glaube, die Tests sind wichtig. Wir müssen einen guten Job machen und versuchen, das Team so weit es geht nach vorne zu bringen." Die Statistik spricht in diesem Zusammenhang für Klien: Der Österreicher hatte bei den Wintertests durchschnittlich 1,619 Sekunden Rückstand auf den jeweiligen Spitzenreiter, sein italienischer Teamkollege 2,103.

Dennoch: "Es ist sicher, dass wir uns das Cockpit teilen werden", sagte der 21-Jährige, der als bestes Resultat einen sechsten Platz beim Grand Prix von Belgien 2004 aufweisen kann. "Wie das genau aussehen wird, wissen wir noch nicht. Daran arbeitet 'Red Bull' im Moment." Ein Grund, der für ihn als Grand-Prix-Piloten spricht: "Wenn 'Tonio' Rennen fährt, bin ich nicht dabei, denn ich darf am Freitag nicht testen."

Mit Erfahrung will Klien seine Performances steigern

Es sei aber primär einmal "wichtig" gewesen, einen Vertrag für eine weitere Formel-1-Saison erhalten zu haben, findet der Österreicher: "Das zweite Jahr ist eine gute Chance, denn jetzt habe ich Erfahrung. Ich kenne die Strecken, weiß, wie die Formel 1 funktioniert. Ich kann einen guten Job machen. Die Chance, das Auto noch ein Jahr lang zu fahren, ist da. Jetzt liegt es an mir, das Beste daraus zu machen."

Gestern erlitt Klien bei den Testfahrten in Barcelona übrigens einen Rückschlag, als er in der ersten Kurve bei hoher Geschwindigkeit wegen eines Bremsdefekts in die Barrieren krachte. Sein Fahrzeug wurde beschädigt, er selbst entkam aber weitgehend unverletzt: "Ich werde zwar morgen Nackenschmerzen haben, doch das Wichtigste ist, dass ich den High-Speed-Dreher unverletzt überstanden habe", gab der Red-Bull-Pilot Entwarnung.