Malaysia: Grand Prix als Signal in der Tsunami-Region

Der Grand Prix von Malaysia wird trotz - oder gerade wegen - der Tsunami-Katastrophe mit mehr Engagement als bisher veranstaltet

(Motorsport-Total.com) - In Malaysia sind viele der Ansicht, dass er Grand Prix am 20. März, zweiter Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2005, aufgrund der Tsunami-Katastrophe abgesagt werden sollte. Es sei aus Respekt vor den vielen Todesopfern nicht vertretbar, eine so glamouröse Veranstaltung in der Krisenregion abzuhalten, heißt es.

Titel-Bild zur News: Hinweistafel in Malaysia

Einen Run auf die Tickets erhoffen sich die Veranstalter in Malaysia für 2005

Dato Mokhzani Mahathir, Vorsitzender des 'Sepang International Circuit', ist jedoch anderer Meinung: "Wir in Malaysia hatten Glück, dass uns der Tsunami nur am Rande getroffen hat, aber die Vorbereitungen auf den Grand Prix wurden überhaupt nicht beeinträchtigt und daher spricht kein plausibler Grund für eine Absage", erklärte er. Vielmehr wolle er versuchen, den Formel-1-Zirkus im Rahmen eines Galadinners im Vorfeld des Wochenendes um Spenden zu bitten.#w1#

Grand Prix als Lebenszeichen der Krisenregion

Für das bevorstehende Rennen bemüht sich Malaysia mehr denn je, möglichst viele Fans aus dem Ausland anzulocken. Einerseits möchte man so ein Signal dafür setzen, dass die Krisenregion nicht gemieden werden muss, andererseits gilt es den Zuschauerschwund der letzten Jahre zu überwinden. Ein lokales Zugpferd wie vor einigen Jahren Alex Yoong sei daher wünschenswert: "Seine Leistungen waren nicht berauschend, aber es sind viele Fans gekommen, um ihm zu sehen", so Mahathir.

"Wenn wir einen weiteren asiatischen Fahrer hätten (neben Takuma Sato; Anm. d. Red.), würden sicher mehr Zuschauer Interesse an der Formel 1 zeigen", fuhr der 'SIC'-Chef, der derzeit aber keinen Landsmann am aussichtsreichen Motorsport-Horizont ausmachen kann, fort. "Das ist meiner Meinung nach sogar der Schlüssel für die gesamte Entwicklung des Motorsports in der Region. Alle lieben die Lokalmatadoren."

Malaysia ist jetzt auf der "Weltkarte des Motorsports"

"Die Formel 1 ist die größte jährlich wiederkehrende Veranstaltung in unserem Land. Die Anlagen, die wir hier in Sepang haben, haben uns auf die Weltkarte des Motorsports gebracht und sogar so etwas wie eine kleine Motorsportindustrie entstehen lassen. Die lokalen Serien, etwa die asiatische Formel-BMW-Meisterschaft, befinden sich im Wachstum. Als die Formel 1 erstmals bei uns gastierte, gab es nur Kartsport und eben die Formel 1", so Mahathir.

Das Rennen am 20. März soll in diesem Jahr erstmals nach 1999 wieder ein voller Erfolg werden. Die Veranstalter haben in verschiedenen Ländern PR-Offensiven gestartet und wollen vor allem mehr ausländische Touristen durch den Grand Prix und das anschließende Gratiskonzert im Bereich der zehnten und elften Kurve anlocken. Außerdem werden immer wieder Events direkt an der Strecke abgehalten, an denen Einheimische Karten zu vergünstigten Konditionen erwerben können.