• 23.07.2009 16:17

Klien: "Dramen sind nicht untypisch"

Christian Klien erklärt den guten Ruf des Hungarorings in Fahrerkreisen und mahnt: "Es ist immer ein langes Rennen"

(Motorsport-Total.com) - In Fankreisen hat der Hungaroring nahe Budapest nicht den allerbesten Ruf. Auf der sehr kurvigen Strecke hat man schon zu viele Porzessionen erlebt, Überholen gilt als nahezu unmöglich. "Als Formel-1-Fahrer sieht man diese Dinge manchmal etwas nüchterner als der Fan", meint Christian Klien. Der Testpilot im BMW Sauber F1 Team erklärt: "Der Hungaroring ist deutlich besser als sein Ruf."

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien rechnet am Hungaroring mit möglichen Überraschungen

"Ich selbst bin immer auf dem schon umgebauten Kurs mit der längeren Zielgeraden gefahren. Wenn man die Rennen seither Revue passieren lässt, waren doch einige Sternstunden dabei: Fernando Alonsos erster Sieg in einem unterlegenen Renault, Jenson Buttons erster Sieg im Honda im Regen und im vergangenen Jahr war es dann für Heikki Kovalainen soweit. Auch wenn da viel Glück dabei war, weil Felipe Massas Motor platzte", macht Klien Werbung für den Grand Prix von Ungarn.#w1#

"Dramen in der Schlussphase sind nicht untypisch hier, weil es eben auch immer ein langes Rennen an der Zwei-Stunden-Marke ist", so der Österreicher. Er nennt ein Beispiel: "Damon Hill hätte vor zwölf Jahren um ein Haar den einzigen Sieg eines Arrows geschafft. Drei oder vier Kurven länger hätte das Auto nur halten müssen. Ich schließe aus mehreren Gründen nicht aus, dass auch 2009 am Hungaroring die Stunde der Außenseiter schlagen könnte."

¿pbvin|512|1756||0|1pb¿Aufgrund der ständigen Richtungwechsel und nicht zuletzt wegen der großen Hitze sei das Rennen körperlich sehr anstrengend, meint Klien: "Unter der Hitze passieren ganz gerne menschliche Fehler. Mit Ausnahme der Start-Ziel-Geraden bekommt man in dem Kurvengeschlängel nicht einen einzigen Moment zum Durchatmen. Dann spielt der Überholfaktor eine große Rolle. Ein Auto mit KERS an Bord wird in Ungarn so gut wie gar nicht zu überholen sein. Außerdem kann man damit schon am Start auf der langen Anfahrt zur ersten Kurve das Feld aufmischen."

Auch die Strategie könne entscheidend sein: "Wenn man das Glück hat, ein schwereres Auto hinter sich zu haben, dann kann man sehr leicht einen Riesenvorsprung herausfahren. Ich denke, wir werden einige interessante Strategien sehen. Der Weg zum Sieg läuft in diesem Jahr garantiert über ein starkes Qualifying. Und wir sollten dieses Jahr doch noch das eine oder andere neue Siegergesicht sehen. Bis jetzt haben drei Fahrer aus zwei Teams alles gewonnen. Ich bin gespannt, ob sich das am Hungaroring ändert."