• 23.07.2009 15:30

Heidfeld erwartet erst in Singapur Erfolg

Nick Heidfeld über die Fortschritte im BMW Sauber F1 Team, die Probleme mit den Reifentemperaturen und die Erfahrung von Grand-Prix-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Während Ferrari und zuletzt auch McLaren-Mercedes deutliche Fortschritte zeigen konnten, hinkt das BMW Sauber F1 Team nach wie vor deutlich hinterher. Die letzten Updates am Fahrzeug haben nicht den gewünschten Sprung nach vorne ermöglicht. Laut Nick Heidfeld wird man sich voraussichtlich sogar noch bis zum Nachtrennen in Singapur gedulden müssen. Dort soll der große Fortschritt kommen, in Ungarn jedenfalls nicht, erklärte Heidfeld vor dem Grand Prix in Ungarn.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Weiter warten: Nick Heidfeld rechnet erst Ende September mit großen Fortschritten

Frage: "Nick, am diesen Wochenende wird es offenbar deutlich wärmer als zuletzt. Wird eurem Auto das gut liegen?"
Heidfeld: "Aus Sicht der Reifennutzung sollte das für unseren Wagen gut sein. Wir sind manchmal in der gleichen Situation wie Brawn. Nur, dass unser Auto generell langsamer ist. Wir hoffen, dass wir die Reifen gut zum Funktionieren bringen. Wenn man sich unsere Ergebnisse von langsamen Strecken anschaut, dann erkennt man, dass die Strecke an sich wohl nicht gut zu unserem Auto passen wird. Allerdings hat sich das Auto auch verändert."#w1#

"Ich hoffe nun erst einmal, dass die Reifen gut funktionieren und den Rest sehen wir dann. Wir wussten schon vor einigen Wochen, dass wir für Ungarn keine großen Updates erwarten dürfen. Der nächste größere Schritt ist erst für Valencia geplant. Immerhin haben wir hier einen neuen Frontflügel. Das ist gut, denn das war eigentlich gar nicht geplant. Zusätzlich gibt es noch weitere neue Kleinigkeiten."

In Ungarn chancenlos?

Frage: "Wie schätzt du euer Auto hier ein? Am Nürburgring waren deutliche Schwankungen zu erkennen..."
Heidfeld: "In den vergangenen Wochen habe ich das Gefühl, dass wir in jedem zweiten Rennen Punkte holen könnten. Eben immer dann, wenn wir weitere Updates bekommen. Am Nürburgring wäre es möglich gewesen, aber wir haben keine Zähler geholt. Nach dieser Rechnung dürfte es nun in Ungarn schwierig werden. Vor allem, weil andere Teams viel größere Updates haben werden. Auf der anderen Seite haben wir hier einen sehr engen, winkligen Kurs. Ganz anders, als die Strecken in den vergangenen Wochen."

¿pbvin|512|1756||0|1pb¿Frage: "Wie sehr hängt die Performance des Autos von den Reifen ab?"
Heidfeld: "Die haben großen Einfluss. Interessant ist, dass die beiden Topteams Brawn und Red Bull zwar viel Abtrieb haben, sich die Autos auf der Strecke aber völlig unterschiedlich verhalten. Es liegt also nicht nur am Abtrieb, ob die Reifen tatsächlich funktionieren. Ich finde das wirklich überraschend. Als klar wurde, dass wir auf Slicks umstellen, habe ich eigentlich gedacht, dass diese Probleme damit endgültig vorbei wären."

"Leider ist das mit unserem einzigen Ausrüster in der Formel 1 nicht der Fall. Wenn wir nach wie vor einen Wettbewerb bei den Reifen hätten, dann würde die Situation sicherlich ganz anders aussehen. Aber es müssen nun alle mit dieser Situation klarkommen. Manchen liegen hohe Temperaturen eher, anderen Teams schmecken kühle Werte eher. Wir müssen unser Bestes geben und das Maximum herausholen."

Frage: "Warum ändert sich die Performance der Autos manchmal dermaßen drastisch, obwohl die Temperatur sich nur minimal verändert?"
Heidfeld: "Vor allem bei den harten Reifen geht es fast ausschließlich darum, ob man sie zum Arbeiten bekommt oder nicht. Wenn du sie nicht in das passende Temperaturfenster bekommst, dann bist du sofort unglaublich langsam. Wenige Grad Celcius können einen deutlichen Unterschied ausmachen."

Frage: "Muss man sich in Zukunft stärker um dieses Thema kümmern?"
Heidfeld: "Speziell in diesem Jahr hängt die Leistung extrem stark vom jeweiligen Auto ab. Natürlich sind die Fahrer unterschiedlich gut. Aber es ist anders als im vergangenen Jahr, als ich mit den Reifen Probleme hatte und Robert nicht. In diesem Jahr ist es für uns beide gleich. Es scheint also eindeutig am Auto zu liegen. Wir arbeiten zwar daran, aber ganz einfach ist das nicht."

Ab Singapur soll es aufwärts gehen

Frage: "Erstaunt es dich, dass dein Team dem Problem noch nicht auf den Grund gehen konnte?"
Heidfeld: "Wenn man die Problematik mit den Reifen sieht, dann erkennt man, dass es bisher kein Team in den Griff bekommen hat, oder das Problem komplett verstehen konnte. Bezüglich der Fahrzeugentwicklung hängt es immer davon ab, in welcher Phase des Jahres man sich gerade befindet. Anscheinend hat McLaren einen großen Schritt gemacht. Vor allem, wenn man sich das vergangene Rennen anschaut."

"Ich hoffe, dass wir auch bald den entscheidenden Schritt machen können." Nick Heidfeld

"Ferrari hat vor einigen Rennen deutliche Fortschritte gemacht, wir selbst konnten in Barcelona zulegen. Seither geht es aber auf und ab. Ich hoffe, dass wir auch bald den entscheidenden Schritt machen können. Ich hoffe, dass uns dies in Singapur gelingen wird, wo wir ein großes Update erwarten dürfen. Ich hoffe, dass uns das voranbringen wird. Bis dahin planen wir zwar viele Neuteile für Valencia, aber meine Hoffnungen setze ich eher auf Singapur."

Frage: "Also musst du noch lange warten..."
Heidfeld: "Ja, das ist zu lang. Aber ich kann nichts tun. Mehr kann ich auch nicht dazu sagen."

Frage: "Wie wichtig ist heutzutage die Erfahrung der Piloten? In Ungarn steigt der jüngste Pilot aller Zeiten ein, aber gleichzeitig fährt Mark Webber Siege ein und Rubens Barrichello ist auch noch dabei..."
Heidfeld: "Am wichtigsten sind Talent und ein gutes Auto. Erfahrung ist natürlich immer wichtig, wenn du sie zu deinem Vorteil nutzen kannst. Aber sicher ist auch, dass dir Erfahrung allein keinen Weltmeistertitel sichern kann. Die Tatsache, dass die Fahrer immer jünger einsteigen ist leicht erklärbar: Sie fangen auch im Kartsport immer früher an."

"Als ich in der Formel Ford an den Start ging, musste man mindestens 18 Jahre alt sein, um dort teilzunehmen. Heutzutage darfst du dort schon mit 16 fahren. Ich finde das Alter an sich aber gar nicht so wichtig. Mark Webber hat jetzt sein erstes Rennen gewonnen, Michael Schumacher war bei seinem letzten Titelgewinn auch nicht mehr der Jüngste. Das Alter ist eigentlich überhaupt nicht wichtig."

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