Klien 2011 bei HRT? "Spreche auch noch mit anderen"

Christian Klien spricht über seine Chancen bei HRT, seine Pläne mit Peugeot und stellt klar, wer seine Favoriten im Titelduell sind

(Motorsport-Total.com) - Christian Klien will um jeden Preis zurück in die Formel 1. Dass er das Talent dazu hätte, bewies er bei seinem Freitagtest für Hispania in Barcelona, als er beim Debüt auf Anhieb schneller war als Teamkollege Bruno Senna. Dennoch wurde der Österreicher bei der jüngsten Fahrerrochade übergangen, stattdessen sitzt nun der japanische Paydriver Sakon Yamamoto im Auto.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Beim Hispania-Rennstall in der Warteschleife: Ersatzpilot Christian Klien

Wird Klien diese Saison noch zum Einsatz kommen? "Das ist schwer zu sagen", gibt er sich gegenüber der österreichischen Tageszeitung 'Kurier' unsicher. "Alle vier Fahrer bei HRT sind gleich gestellt. Das hängt ganz vom Team ab. Aber ich versuche, viel im Auto zu sein, um möglichst viel an Erfahrung sammeln zu können."#w1#

Klien zehrt vom starken Barcelona-Test

Bisher gab es dafür allerdings aufgrund der Testbeschränkungen kaum Gelegenheiten. Neben dem Freitag-Test in Barcelona kam Klien auch in Valencia zum Einsatz - von seiner beeindruckenden Leistung am Circuit de Catalunya zehrt er allerdings immer noch: " So etwas ist natürlich super und motiviert einen noch mehr. Wenn du lange nicht Formel 1 gefahren bist, und dann bist du gleich schneller als dein Teamkollege, holst aus dem Auto wirklich alles raus, treibst es an seine Grenzen, dann ist das wirklich ein tolles Gefühl."

Im Rennstall von Teamchef Colin Kolles fühlt sich der 27-Jährige wohl. Kein Wunder - mit dem rumänisch-stämmigen Deutschen hat Klien bereits seit Jahren ein gutes Verhältnis. Er war es auch, der ihm 2007 in Spa-Francorchamps einen Test im Spyker-Rennstall ermöglichte. Klien bestätigt: "Ich verstehe mich sehr gut mit den Leuten und komme auch mit meinem Teamchef gut klar." Dennoch will er sich bei der Suche nach einem Renncockpit für 2011 nicht auf HRT festlegen: "Ich spreche auch noch mit anderen Teams."

Dass er in der kommenden Saison auch Teil des Le-Mans-Teams von Peugeot sein wird, gilt indes als unwahrscheinlich. Sportchef Olivier Quesnel hatte ihm gegenüber 'Motorsport-Total.com' erst kürzlich eine Absage erteilt: "Klien wird nicht mehr unser Ersatzfahrer sein." Im Lager der Löwen verlangt man, dass sich die Piloten voll auf den Le-Mans-Einsatz konzentrieren - die Formel 1 hat da keinen Platz. Klien glaubt jedoch, dass der Zug diesbezüglich noch nicht abgefahren ist: " Bezüglich Peugeot gab es noch keine Gespräche für 2011 und die Zukunft halte ich mir auf alle Fälle offen. Aber momentan hat die Formel 1 oberste Priorität."

Red Bull kann sich nur selber schlagen

Seinen Einstieg in die Formel 1 2004 hat Klien auch dem österreichischen Red-Bull-Konzern zu verdanken. Während er derzeit in der Warteschleife ist, ist sein Ex-Rennstall auf Titelkurs. "Ich freue mich für das Team", sagt er ohne Neid. " Sie haben sich Jahr für Jahr gesteigert und Adrian Newey hat wirklich gute Ideen einbringen können. Mit Sebastian Vettel und Mark Webber haben sie auch zwei starke Fahrer, die um die Weltmeisterschaft kämpfen können. Aber McLaren und Ferrari liegen nicht weit zurück."

Doch wer wird Weltmeister, Christian? "Ich glaube es wird sehr eng werden", ist er sicher. "Vettel und Webber sind beide sehr stark und haben das beste Auto. Die können sich eigentlich nur mehr gegenseitig den Titel wegnehmen." Weitere Stallkollision schließt er dabei nicht aus: " In erster Linie versuchst du immer deinen Teamkollegen zu schlagen. Der ist im Rennen dein Gegner Nummer eins. Da kann's schon mal krachen."