Keine Sehnsucht: Webber möchte kein Comeback

Für Mark Webber ist das Thema Formel 1 abgehakt, ein Comeback kann er sich nicht vorstellen - Von Sebastian Vettel gibt es immer noch Weihnachtskarten...

(Motorsport-Total.com) - Das Kapitel Formel 1 ist für Mark Webber beendet und wird es voraussichtlich auch bleiben. "Ich habe kein Verlangen, in den Sport zurückzukehren", bestätigt der 37-Jährige in einem Interview bei 'BT Sport' und sagt, dass auch Sebastian Vettel einer der Gründe war, warum er Red Bull nach der abgelaufenen Saison den Rücken zukehrt. "Die Zukunft war Sebastian. Sie wollen ihn glücklich machen, so gut sie es können. Dann kommen andere Dinge auf deinen Schirm und du denkst dir: 'Das ist vermutlich nicht so, wie ich es gerne hätte' - und dann fließt das in die Entscheidung mit ein."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Letzter Abschiedsgruß: Webber plant nicht noch einmal zurückzukommen Zoom

Hinzu kam, dass ihm die Reifenregelung in dieser Saison schon nicht sonderlich in den Kram gepasst hat. Die neuen Spritsparregelungen waren da nur das I-Tüpfelchen. Und so reifte im Australier die Entscheidung zum Rücktritt, die er rund um den Silverstone-Grand-Prix bekanntgab. Doch auch danach versuchte Red Bull noch einmal, Mark Webber umzustimmen - "aber erst, als sie Kimi nicht bekommen konnten", verrät er. Auch Lotus und Ferrari hätten sich bei ihm gemeldet.

Ferrari versuchte es zu diesem Zeitpunkt bereits zum zweiten Mal. Vor kurzem erzählte der Australier, dass er 2012 schon kurz vor einer Unterschrift bei der Scuderia stand. Nun gibt er noch weitere Einblicke in die damaligen Verhandlungen: Beim Kanada-Grand-Prix fällte er die endgültige Entscheidung. "Ich war in meinem Hotelzimmer und mein Bauchgefühl sagte: 'Nein, ich werde das nicht tun'."

"Die Leute um mich herum waren daran interessiert, dass es passiert, aber ich habe gedacht, das kann ich nicht tun", schildert er weiter. "In der Formel 1 bestehen Teams aus 500 Leuten, aber 500 Leute und ein neues Szenario kennenzulernen, braucht Zeit. Wenn man 22 ist, rennt man durch Wände, aber wenn man 36, 37 ist..." So entschied sich Webber letzten Endes, noch ein Jahr bei Red Bull anzuhängen, doch dort zog ihm Sebastian Vettel in diesem Jahr den Zahn.

Während der Heppenheimer 13 Läufe gewinnen könnte, ging sein Teamkollege leer aus. "In jedem Sport ist es unsere Natur, dass wir gerne Wettbewerb sehen würden", beschreibt der Australier die negativen Folgen der Vettel-Dominanz, der zum ersten Mal seit Alberto Ascari in den 50er Jahren neun Rennen in Folge gewinnen konnte. "Für den Sport hoffe ich, dass das eine Weile nicht mehr vorkommt", ergänzt Webber und sieht die Dominanz für 2014 keine Fortsetzung finden, auch wenn sein ehemaliges Team wieder als Favorit gilt.


Red Bull feiert Mark Webbers Karriere

Und wie war das nun mit dem Verhältnis zu Vettel? "Wir hatten ein paar harte Momente als Konkurrenten", fängt Webber an, besonders als ich 2009 und 2010 sehr konkurrenzfähig war, war es ein enger Kampf. Aber die letzten Jahre war Seb stärker, hat einen sehr guten Job gemacht - und weg war er." Und da Webber nicht hinterherkam, hat das die Beziehung der beiden stark belastet. "Bizarrerweise bekommen wir immer noch gegenseitig unsere Weihnachtskarten - aber sie sind nicht aufrichtig..."