• 05.12.2013 09:46

  • von Stefan Ziegler

Newey: Webber hatte "größeres Feingefühl" als Vettel

Bei der Rückmeldung zu aerodynamischen Änderungen am Auto hat Mark Webber laut Adrian Newey einen besseren Eindruck hinterlassen als Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine ewig junge Frage. Und eine, die immer wieder für hitzige Diskussionen sorgt: Wie viel Einfluss hat eigentlich der Fahrer auf die Entwicklung des Autos? Eine genaue Antwort darauf gibt es nicht. Fest steht aber: In der Formel 1 arbeiten einige hundert Angestellte an einem Auto, das nur von zwei Stammpiloten auf der Rennstrecke bewegt wird. Deren Rückmeldung ist also enorm wichtig.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Adrian Newey (Technischer Direktor, Red Bull)

Adrian Newey meint, Mark Webber habe mehr entwicklungsrelevant gearbeitet Zoom

Zwei Fahrer. Das heißt auch: zwei Meinungen. Doch meist sprechen die Teams nur von "einer Entwicklungsrichtung", die sie mit ihrem Rennwagen einschlagen. Bedeutet das automatisch, dass nur einer der zwei Piloten bei der Teamleitung Gehör findet? Bei Red Bull zum Beispiel Sebastian Vettel, weil er seit Jahren die großen Erfolge einfährt? Weit gefehlt, wie Adrian Newey bei 'auto motor und sport' erklärt.

Der Formel-1-Designer überrascht mit seiner Einschätzung: "Ich würde nicht sagen, dass Sebastian die treibende Kraft war." Vettel oder dessen Fahrstil seien nicht die Gründe dafür gewesen, weshalb sich Red Bull noch stärker auf das Anblasen des Diffusors konzentriert habe. "Wir haben in diese Richtung entwickelt, weil Windkanal und CFD-Simulationen uns darin bestätigt haben", sagt Newey.

Die Diskussionen mit Vettel und Webber hätten Red Bull bei der Entwicklungsarbeit am Auto "weder in die eine noch in die andere Richtung" beeinflusst. "Und ich muss sagen, dass Mark in Bezug auf aerodynamische Änderungen am Auto ein größeres Feingefühl hatte als Sebastian. Wir hätten also eher auf ihn hören müssen", meint Newey. "Die Entwicklung eines Autos wird aber nie für einen Fahrer maßgeschneidert."