Keine Rückkehr: Formel 1 hat sich für Flavio Briatore "erledigt"

Kommt Flavio Briatore nie wieder in die Formel 1 zurück? Laut eigener Aussage hat der 65-jährige Ex-Teamchef mittlerweile mit der Königsklasse abgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Ex-Teamchef Flavio Briatore hat sich vom Gedanken verabschiedet, je wieder in der Formel 1 tätig zu sein. Der Italiener hatte Michael Schumacher (1994, 1995) und Fernando Alonso (2005, 2006) mit Benetton beziehungsweise Renault zu jeweils zwei WM-Titeln geführt, musste seinen Sitz bei den Franzosen Ende 2009 allerdings räumen, nachdem er ein Jahr zuvor einen Unfall von Nelson Piquet junior inszeniert hatte, um Alonso den Rennsieg in Singapur zu ermöglichen.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Aus und vorbei? Flavio Briatore will nie wieder in der Formel 1 arbeiten Zoom

Anschließend wurde der Italiener zunächst auf unbestimmte Zeit gesperrt, die Sperre wurde allerdings mittlerweile aufgehoben und Briatore dürfte seit 2013 wieder in der Königsklasse arbeiten. Allerdings hat er daran gar kein Interesse mehr. "Das Thema ist erledigt. Ich schaue manchmal nur noch die ersten zehn Minuten eines Rennens", erklärt der 65-Jährige gegenüber 'Bild am Sonntag'.

"Außerdem habe ich eine Familie mit einem wunderbaren fünfjährigen Sohn. Der hat mich (in Monte Carlo; Anm. d. Red.) auf dem Boot hinter der Strecke gefragt, ob denn gar kein Formel-1-Rennen stattfindet, so leise war es. Früher hat Monaco am Rennwochenende gewackelt", so Briatore weiter. Der Italiener ist der Meinung, dass die Königsklasse "komplett neu organisiert" werden muss.

"Bernie (Ecclestone) könnte das auch noch in seinem Alter von 84 Jahren, aber er hat keine Unterstützung. Du brauchst in der Formel 1 einen Diktator, der sagt, wo es langgeht, weil sich die Teams nie einig sind und werden", so Briatore, der seine Leidenschaft für die Formel 1 in ihrer aktuellen Form verloren hat. Auch sein Sohn "interessiert sich nur für Fernando Alonso und guckt Formel 1, wenn der in der ersten Startreihe steht."

"Das Thema ist erledigt. Ich schaue manchmal nur noch die ersten zehn Minuten eines Rennens." Flavio Briatore

Dass sein Sohn irgendwann selbst in die Formel 1 einsteigen könnte, zum Beispiel als Fahrer, schließt Briatore daher aus. "Nein, mein Sohn interessiert sich nicht für Autos, sondern fragt nach dem neuesten iPad", so der Italiener, der 1989 erstmals als Benetton-Teamchef in der Formel 1 aktiv war. Zuvor hatte er noch nie ein Amt im professionellen Motorsport ausgeübt.