• 31.05.2015 13:22

  • von Ryk Fechner

Flavio Briatore: Ferrari hat nicht zu Mercedes aufgeschlossen

Flavio Briatore ist der Ansicht, dass Ferrari sich Ferrari in der Formel-1-Saison 2015 kaum gegenüber 2014 verbessert hat - Der Alonso-Intimus nennt seine Gründe

(Motorsport-Total.com) - Dass sich das Bild in der Formel-1-Saison 2015 gegenüber dem Stand von 2014 verändert hat, ist nicht von der Hand zu weisen: Ferrari ist zweite Kraft hinter Mercedes, womit Williams, die im vergangenen Jahr Mercedes gegen Ende der Saison zeitweise unter Druck setzen konnten, nur die dritte Geige in der Hackordnung der Königsklasse spielt. Nun meldet sich Flavio Briatore zu Wort, der der Meinung ist, dass die Mercedes-Dominanz in ihrer alten Form nach wie vor Bestand hat.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Hat sich Ferrari verbessert? Flavio Briatore sieht das anders Zoom

Nicht Ferrari habe sich verbessert, sondern die Konkurrenz sei schlicht "verschwunden". "Red Bull hat diesen desaströsen Renault-Antriebsstrang, während Williams durch den Motor gehandicapt ist, der ihnen von Mercedes zur Verfügung gestellt wird", führt er gegenüber Ferrari-Medieninsider Leo Turrini auf dessen Blog 'blog.quotidiano.net/turrini' aus. Nach Briatores Auffassung sei die Antriebseinheit im "Werksfahrzeug" von Lewis Hamilton und Nico Rosberg klar besser als der Motor, den Williams benutze. Diese Unterstellung wurde allerdings selbst von Seiten Williams mehrfach dementiert.

"Die anderen sind zurückgefallen, Ferrari blieb konstant, aber sie haben die Lücke nicht geschlossen, die sie auf Mercedes hatten", so Briatore, der nach wie vor am Management von Fernando Alonso beteiligt ist. Sein Anteil am Weggang des Spaniers von der Scuderia hin zu McLaren-Honda ist alles andere als unwesentlich. Bei McLaren fährt der Weltmeister von 2005 und 2006 derzeit seinen eigenen Ansprüchen hinterher. 2015 gelang ihm noch keine Zielankunft in den Punkten (zum WM-Stand). Als Beweis für seine These verweist Briatore auf die Abstände zwischen Ferrari und Mercedes.

¿pbfsfs_915|Fotostrecke: Die deutschsprachigen Ferrari-Piloten|https://www.motorsport-total.com/bilder/strecken/2014deutscheferrarifahrer/1413795397_mst.jpgpb¿"Wenn man sich den Rückstand anschaut, den Vettel am Ende des Rennes in Barcelona hatte, sieht man, dass das mehr oder weniger derselbe ist, den Alonso im Vorjahr hatte", unterstreicht der 65-Jährige seine Haltung. Die Ergebnisse der Qualifikationen von Monaco 2014 und 2015 seien ebenfalls ein Indikator dafür. Auch Sebastian Vettels Sieg beim zweiten Saisonrennen in Sepang will der Italiener nicht gelten lassen: "Wenn ihr sagt, dass Ferrari schon einen Grand Prix gewonnen hat, dann sage ich 'Gratulation'. Aber das war wegen eines Strategiefehlers von Mercedes, genauso wie Vettels zweiter Platz in Monaco."

Fernando Alonso, Flavio Briatore

Ob Renault, Ferrari oder Mercedes: Alonso und Briatore verbindet viel Zoom

Dabei ginge es Briatore nicht um etwaige Feindseligkeiten: "(Ich; Anm. d. Red.) sage nur, wie es ist." Tatsächlich verweist das Monaco-Beispiel auf einen Fall, bei dem der Abstand zwischen dem Pole-Setter und dem jeweiligen Ferrari-Fahrer von 2014 (Alonso) und 2015 (Vettel) rund sieben Zehntelsekunden betragen. Jedoch dürfte zu bezweifeln sein, dass der Barcelona-Fall valide ist: 2014 kam Alonso mit einem Rückstand von über 1:27 Minuten auf Sieger Lewis Hamilton ins Ziel, 2015 fehlten Sebastian Vettel lediglich 45,3 Sekunden.