• 19.04.2015 22:05

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Sauber in Bahrain: Starke Leistung bleibt unbelohnt

Felipe Nasr und Marcus Ericsson verpassen im Grand Prix von Bahrain die Punkteränge: Sauber im nächtlichen Wüstenrennen unter Wert geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Bahrain, das erste Nachtrennen der Saison, endete für Sauber mit einer Enttäuschung. Trotz guter Rundenzeiten kamen die Fahrer über die Plätze zwölf (Felipe Nasr) und 14 (Marcus Ericsson) nicht hinaus. Beide Piloten wurden durch technische Probleme gebremst. Ericsson verlor bei seinem zweiten Boxenstopp viel Zeit, weil beim Wechseln des linken Vorderrades ein mechanisches Problem auftrat. Nasr beklagte einen vorübergehenden Leistungsverlust.

Wegen dieser technischen Gebrechen konnten die an sich guten Rundenzeiten nicht in Punkte umgewandelt werden. "Ich hatte einen sehr guten Start in das Rennen. Während der ersten Runde konnte ich vier Plätze gutmachen und lag auf der neunten Position", erklärt Ericsson nach dem Rennen. "Die Rundenzeiten der ersten beiden Stints waren durchaus gut, und wir waren in der Lage, mit unseren direkten Konkurrenten mitzuhalten. Es lief alles nach Plan."

"Dann hatte die Crew während des zweiten Boxenstopps Schwierigkeiten, das linke Vorderrad zu montieren. Ursache dafür war ein mechanisches Problem. Das ist natürlich sehr enttäuschend, aber manchmal passieren solche Dinge im Motorsport. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam", so der Schwede. "Danach war unser Rennen natürlich sehr beeinträchtigt. Nichtsdestotrotz habe ich weiterhin versucht, mein Bestes zu geben und konnte bis zum Ende des Rennens gute Rundenzeiten fahren. Alles in allem zeigten wir eine vielversprechende Performance, und das ist ausschlaggebend für das nächste Rennen in Barcelona."

"Mein Start war nicht wie erhofft, denn bereits in Kurve eins ging mir der Platz aus, woraufhin ich einige Positionen verlor", berichtet Nasr. "Im Anschluss blieb ich im Verkehr stecken, was meine Rundenzeiten während des gesamten ersten Stints beeinträchtigt hat. Zusätzlich musste ich für ein paar Runden einen Leistungsverlust hinnehmen, was dazu führte, dass ich den Anschluss nach vorne verlor. Allerdings war es vielversprechend, dass ich auf den Medium-Reifen starke Rundenzeiten fahren konnte. Ich denke, dass wir ohne Probleme hätten in die Punkte fahren können."

Kommen für Barcelona weitere Updates?

"Keine Frage, wir haben heute eine sehr realistische Chance auf Punkte vergeben, zumal unsere Rundenzeiten gut waren", so Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Bei Marcus gab es ein mechanisches Problem bei seinem zweiten Boxenstopp, das sein Rennen stark beeinträchtigt hat. Das tut uns Leid. Felipe verlor wegen eines vorübergehenden Leistungsverlusts ebenfalls Zeit. Zwar konnte dieser dann behoben werden, doch war er bereits zu weit zurückgefallen, als dass er noch in den Kampf um Punkte hätte eingreifen können. Beide Piloten haben toll gekämpft, aber wir haben uns heute letztlich nicht belohnt."

"Das ist natürlich ein enttäuschendes Resultat", sagt Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara, der den Zeitverlust bei Ericssons Boxenstopp auf 24 Sekunden beziffert. "Danach war er nicht mehr in der Lage, diesen Rückstand wettzumachen und die Punkte einzufahren, die er eigentlich verdient hätte. Felipe wurde durch einen vorübergehenden Leistungsverlust gebremst, der nach einigen Runden behoben werden konnte. Durch diesen Zwischenfall verlor er zwölf Sekunden. Beide Piloten fuhren stark, leider waren wir nicht in der Lage, das in Punkte umzusetzen."

"Wir haben insgesamt wieder eine starke Leistung gezeigt - und zwar schon zum vierten Mal in diesem Jahr. Alle bisherigen Rennen haben auf sehr unterschiedlichen Streckentypen stattgefunden. Auf all diesen Kursen waren wir gut unterwegs. Das nehmen wir in die kommende Pause mit", bilanziert Kaltenborn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Es ist schade, dass wir in diesem Rennen nicht das Maximum herausholen und Punkte einfahren konnten. Zähler waren absolut in Reichweite."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Bahrain


In drei Wochen stellt man sich im ersten Europarennen in Barcelona erneut dem Wettbewerb. Mit Updates an den Fahrzeugen? "Das werden wir sehen", sagt Kaltenborn. "Einige Updates hatten wir vorgezogen. Die Auswirkungen dieser Veränderungen wird man erst in Barcelona so richtig sehen können. Wir müssen diesbezüglich flexibel bleiben. Wir bringen stets das ans Auto, von dem wir meinen, dass es uns voranbringt. Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten entwickeln. Wir haben einen Plan, den wir durchziehen."