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Keine "Rambostrafe" für die Williams-Fahrer
Nach der haarigen Situation in Melbourne und der Kampfansage von Ralf Schumacher hat das Team eine Ermahnung ausgesprochen
(Motorsport-Total.com) - Für viel Aufsehen sorgte Ralf Schumacher, als er im Vorfeld des Großen Preises von Malaysia ankündigte, seinen Teamkollegen von der Strecke zu räumen, sollte es erneut zu einer Situation wie in Melbourne kommen, wo Montoya den Deutschen angriff und dieser seiner Meinung nach keine Chance hatte, seinen Platz zu verteidigen: "Wenn jemand in eine Kurve bremst mit der Annahme, dass es entweder kracht oder er annimmt, dass der andere Platz macht, dann ist das ein falscher Zug."

© xpb.cc
Montoya und Ralf Schumacher gerieten in Melbourne aneinander
Beim Start stehen die beiden Hitzköpfe dank der Startplätze vier und sieben zunächst so weit auseinander, dass sich die Zwei nicht unmittelbar wieder in die Haare kommen dürften. Doch das kann sich schnell ändern und aus diesem Grund erhielten die Piloten eine Ermahnung ausgesprochen: "Wir haben ihnen das gesagt, was notwendig ist", erklärte BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen. "Alle Teamchefs haben ein Auge auf ihren Fahrern", so Teamchef Frank Williams.#w1#
Für den Briten ist es nicht verwunderlich, dass es zwischen seinen beiden Fahrern derart zur Sache geht: "Solche Sätze kommen einem leicht über die Lippen, speziell in der Hitze des Moments. Unter Rennbedingungen steht es ihnen frei, gegeneinander zu kämpfen. Wenn es die einzige Möglichkeit ist, den Anderen zu überholen, können sie sich auch auf das Rad fahren oder dergleichen. Sie dürfen jedoch nicht den Teamkollegen abschießen. Das ist die Grenze." Montoya selbst sieht Ralf Schumachers Kommentar ziemlich gelassen: "Ich glaube, da hat der Reporter Ralf eine Frage gestellt und damit in einer alten Wunde gebohrt. Das ist alles."
Laut dem Technischen Direktor und Miteigner des Teams, Patrick Head, hat der Teamchef mit seinen Fahrern ein "ruhiges und angemessenes Gespräch" geführt. Nach Aussage des Briten habe das Team seine Fahrer ermahnt, zwar gegenseitig hart zu fahren, dabei aber vor lauter Feindschaft nicht die Interessen des Teams zu vergessen. Einen Nichtangriffspakt wird es nicht geben - das wäre auch untypisch für Williams, ein Team, das gerne zwei Fahrer verpflichtet, die sich gegenseitig nicht nur anstacheln sondern teilweise echte Probleme miteinander bekommen - man denke da nur an Nigel Mansell und Nelson Piquet.
"Es war schon immer unsere Politik gewesen, zwei der schnellsten Fahrer, die wir haben können, ins Auto zu setzen", erklärte Head nach dem Qualifying gegenüber Reportern. "Als wir zwei Fahrer hatten, die deutlich unterschiedlich schnell waren, dann waren sie sich wohl gesonnen. Wenn sie innerhalb einer Zehntelsekunde lagen, dann gab es immer Nadelstiche und es zogen schwarze Wolken auf. Das ist nichts Besonderes."
Laut Head gibt es in keinem Vertrag der Fahrer eine Klausel, wonach sie eine Strafe zahlen müssen, wenn sie ihren Teamkollegen von der Strecke räumen: "Natürlich aber steht bei ihnen im Vertrag, dass sie sich im Sinne des Teams zu verhalten und zu fahren haben." Im Moment könne man aber nicht von einer Standpauke reden, es gab lediglich eine ruhige Ermahnung. Gerade in Zeiten, in denen der Wettbewerb hart ist, kann es sich das Team nicht leisten, durch unüberlegte Aktionen seiner Fahrer Punkte zu verlieren.

