• 27.10.2003 15:33

  • von Marco Helgert

Keine Neulinge in der Saison 2004?

Nachwuchsfahrer, die den Sprung in die Formel 1 schaffen wollen, werden es für das nächste Jahr ungewöhnlich schwer haben

(Motorsport-Total.com) - Der Fahrermarkt der Formel 1 ist überfüllt wie seit einigen Jahren nicht mehr. Nur zwanzig Cockpits stehen zur Verfügung, wenn man die Testfahrerposten einmal außen vorlässt. Und so kann es passieren, dass nicht nur Neulinge schlechte Karten haben werden, den Sprung in die Formel 1 zu schaffen, auch gestandene Piloten wie Jacques Villeneuve, Heinz-Harald Frentzen oder Nick Heidfeld stehen derzeit ohne Arbeitsvertrag da.

Titel-Bild zur News: Die Fahrer der Formel-1-Saison 2003

Die meisten dieser Gesichter dürften auch beim Gruppenbild 2004 zu sehen sein

Für den aktuellen Formel-3000-Meister Björn Wirdheim zum Beispiel sind die Teams, mit denen sich eine Verhandlung lohnen würde, schon eingeschränkt. Die Top-Teams Ferrari, BMW-Williams, McLaren und Renault sind bereits fix besetzt, ebenso Sauber, BAR-Honda und Toyota. Damit bleiben nur Jaguar, Minardi und Jordan übrig, die zumindest einen freien Platz anbieten können.

Die Teamführung von Jaguar möchte am liebsten einen Fahrer an der Seite von Mark Webber haben, der viel Geld in Form eigener Sponsoren mitbringt. Das beschränkt die verfügbaren Fahrer zwar auf ein Minimum, doch Neulinge haben es hier besonders schwer. Bei Jordan und Minardi sieht die Lage noch eklatanter aus: Beide Teams stecken in einer tiefen Finanzkrise, den Aufbau einen Neulings, der über kein eigenes Geld verfügt, ist nahezu unmöglich.

Auch wenn Minardi in der glücklichen Situation ist, sich wegen dem Überangebot an Fahrern mit der Entscheidung Zeit zu lassen, so ist hier zumindest ein Neuling im Gespräch: Gianmaria Bruni. Der Italiener könnte mit finanzieller Hilfe einiger italienischer Investoren beim Team aus Faenza Unterschlupf finden.

Dagegen hoffen Justin Wilson, Jos Verstappen und auch Alex Yoong auf weitere Beschäftigung in der Formel 1. Rookies werden es für 2004 schwer haben, und die Chance ist da, dass wir im nächsten Jahr nur wohlbekannte Gesichter im Formel-1-Zirkus erleben werden.