Jordans teurer Motorendeal
Eddie Jordans verwendete Ford-Motoren sind nicht gerade preiswert - der Ire möchte den Preis dieser Kundenmotoren drücken
(Motorsport-Total.com) - Der Vertrag erschien sicher: Cosworth schloss vor zirka einem Jahr einen Vertrag mit dem Jordan-Team über die Lieferung von Motoren ab. Ford Europa unterstützte dieses Vorhaben, und ein Drei-Jahres-Vertrag wurde zwischen allen Beteiligten ausgehandelt. Als Mercedes jedoch preiswerte Kundenmotoren für 10 Millionen Dollar offerierte, wollte Eddie Jordan dieses Angebot nutzen ? zu verlockend waren die möglichen Einsparungen.

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Eddie Jordan verlor mit Fisichella einen seiner besten bisherigen Fahrer
Ganz abgesehen davon, dass er damit den Vertrag mit Cosworth gebrochen hätte, die erschwinglichen Kundenmotoren von Mercedes wurden nie Realität. "Ich hasse die Tatsache, dass uns vorgemacht wurde, es würde Motoren für zehn Millionen oder weniger geben", so Jordan im 'The People'. "Es frustrierend, denn wir haben einer Summe zugestimmt und nach der Unterzeichnung hat sich alles geändert."
Der Ire gibt unumwunden zu, dass die Ford-Motoren "mehr als zehn Millionen Dollar" kosten, auch wenn er den genauen Betrag nicht nannte. Angesichts der leeren Kassen des Teams fragt sich Jordan aber auch, warum er für viel Geld mit Ford-Emblemen auf dem Auto fahren soll. Den Platz auf der Motorenabdeckung könnte er auch gewinnbringend anderen Sponsoren anbieten, die dafür zahlen würden.
"Sie (Ford; Anm. d. Red.) wollten den Namen von Jordan benutzen, und sie haben einen Platz auf dem Auto. Ich fürchte aber, dass wir diesen Platz nicht kostenlos abtreten können", so Jordan. Einer Vertragsfortführung mit Cosworth und Ford steht also wohl immer noch ein Disput über den Preis der Triebwerke im Weg. Eddie Jordan ist jedenfalls nicht weiter gewillt, Ford-Werbung auf dem Auto zu haben, für die er quasi zahlen muss.
Hinzu kommt, dass mit Giancarlo Fisichella ein Erfolgsgarant das Team verließ. Sein neues Team Sauber sollte aber keine Bedrohung für Jordan darstellen: "Ich schätze Sauber nicht stärker als Jordan ein, auch wenn sie etwas mehr Geld haben", so der 55-Jährige. "Ich wollte Giancarlo in einem der besten drei oder vier Teams sehen, aber ich glaube, dass wir Sauber in der nächsten Saison im Griff haben können."

