Kein perfektes Qualifying für BMW-Williams
Platz vier für Montoya, Schumacher gleich dahinter ? BMW-Williams hätte sich aber mehr vom Indy-Qualifying erwartet
(Motorsport-Total.com) - Nur Rubens Barrichello war im ersten Sektor des heutigen Qualifyings schneller als Juan-Pablo Montoya, unterm Strich reichte es für den WM-Kandidaten des BMW-Williams-Teams aber nur zu Platz vier. Immerhin: Mit Ralf Schumacher auf Rang fünf stehen beide blau-weißen Boliden vor dem Schumacher-Ferrari.

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Juan-Pablo Montoya hätte sich mehr vom heutigen Qualifying erwartet
"Im ersten Sektor war ich schnell, aber im zweiten und dritten habe ich rund drei Zehntelsekunden verloren, weil mein Auto übersteuerte", ärgerte sich Montoya. "Es hätte heute etwas besser laufen können, aber ich denke trotzdem, dass wir ein gutes Rennen vor uns haben. Ich möchte den vielen Fans aus meiner Heimat, die mich hier so ungeheuer anfeuern, schließlich etwas bieten. Ich weiß, dass ich ein hervorragendes Auto habe. Außerdem haben wir ordentlich Motorleistung, und das ist hier wichtig."
Als "interessant" bezeichnete der Kolumbianer, dass aufgrund der unterschiedlichen Spritmengen diesmal Räikkönen ganz vorne steht, nicht Michael Schumacher: "Kimi ist eben immer für eine Überraschung gut!" Bitter außerdem, dass Montoya den dritten Startplatz nur um 28 Tausendstel verpasste, ansonsten hätte er mit Panis einen weiteren Puffer zwischen sich und seinen schärfsten WM-Widersacher legen können.
Ganz ähnlich verlief das Qualifying für Ralf Schumacher, der nach seinem Crash im Freien Training allerdings gehandicapt war und außerdem im ersten Sektor überdurchschnittlich viel Zeit verschenkte: "Der erste Teil meiner Runde war sehr schwach, wie man an der Sektorenzeit eindeutig ablesen kann. Abgesehen davon mussten wir zwischen Warm-Up und Qualifying einiges am Auto umbauen. Das waren Spätfolgen meines Ausrutschers im Freien Training am Vormittag. Da hatte ich zu spät gebremst und war in die Streckenbegrenzung gerutscht. Dieser Unfall hat natürlich wertvolle Trainingszeit gekostet."
Alles in allem war aber auch der Kerpener "zufrieden" mit seiner Leistung, denn: "Ich starte auf der sauberen Streckenseite, das sollte helfen." Andererseits ist der Beschleunigungsweg in Indianapolis bis zur ersten Kurve relativ lang, was diesen Vorteil wieder relativieren könnte. Hauptziel wird morgen am Start aber auf Weisung des Teams ohnehin sein, den Bruder in Schach zu halten.
Sam Michael, Chefingenieur des Williams-Teams, war nicht hundertprozentig zufrieden: "Wir haben uns weniger gut qualifiziert, als wir uns vorgenommen hatten. Die Balance unserer Autos war nicht optimal. Dennoch sind wir zuversichtlich, morgen ein starkes Rennen fahren zu können. Und angesichts der Startaufstellung wird es auf jeden Fall spannend, dessen bin ich mir sicher."
Dr. Mario Theissen, BMW-Sportchef, fasste zusammen: "Beide Fahrer hatten keine optimale Runde und waren auch mit dem Handling ihrer Autos nicht ganz zufrieden. Was die Startplätze vier und fünf wert sind, werden wir morgen bei den ersten Tankstopps sehen. Abgesehen vom Timing der Boxenstopps wird es entscheidend sein, wem Überholvorgänge auf der Geraden des Ovals gelingen. Von der Höchstgeschwindigkeit her haben unsere Fahrer hierfür gute Voraussetzungen."

