• 28.03.2011 16:11

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Kein FOTA-Veto: De la Rosa darf testen

Und zwar für Reifenhersteller Pirelli, der am Wochenende nach Istanbul fliegt, um sich dort schon auf die kommende Saison vorzubereiten

(Motorsport-Total.com) - Der neue Formel-1-Reifenhersteller Pirelli hat gerade mal das erste Rennen hinter sich, da laufen schon die Vorbereitungen auf die kommende Saison an. Während die Teams großteils direkt von Australien nach Malaysia fliegen, legt Pirelli einen Zwischenstopp in der Türkei ein, um am kommenden Wochenende in Istanbul zu testen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa ist mit dem Testträger von Pirelli bestens vertraut

"Es geht dabei vor allem um 2012", erklärt Sportchef Paul Hembery. "Wir versuchen, uns eine Technologiepalette aufzubauen, damit wir die einbringen können, sollte sie verlangt werden. Das könnte schon diese Saison sein oder auch erst nächste Saison. Diese Entwicklungen basieren auf den Erfahrungen, die wir sammeln. Wir wollen immer einen Schritt voraus sein und nicht in die Situation kommen, dass uns die Lösungen ausgehen."

Pirelli testet in Istanbul erneut mit dem ausrangierten Toyota TF109 aus der Saison 2009. Als Fahrer ist Pedro de la Rosa vorgesehen. Dass der in Istanbul testen darf, ist übrigens keine Selbstverständlichkeit, denn de la Rosa steht inzwischen nicht mehr bei Pirelli, sondern bei McLaren unter Vertrag. Jeder Pirelli-Test, bei dem er am Steuer sitzt, so die Befürchtung, könnte McLaren einen Vorteil verschaffen.

Doch die Teams haben gegen den Test nichts einzuwenden: "Ich habe der FOTA-Reifengruppe geschrieben und ihr mitgeteilt, dass Pedro diesen Test bestreiten wird. Darauf kam kein negatives Feedback, also machen wir es so", so Hembery. "Müssen wir auch, denn er ist im Vorjahr das Auto gefahren und wir haben den Toyota stark modifiziert. Wir sind ins aktuelle Reglement reingegangen, um mehr Anpressdruck zu generieren. Das Ziel war, 2010er-Bedingungen zu simulieren.

¿pbvin|512|3555|pirelli|0|1pb¿"Man sagt mir, dass die Autos jetzt schon wieder ähnlich viel Anpressdruck generieren wie Ende 2010, was angesichts der Regeländerungen außergewöhnlich ist. Daher brauchen wir Pedro, damit er uns über die Unterschiede zwischen dem Auto damals und dem Auto heute Feedback geben kann", erklärt der Pirelli-Sportchef. "Dafür fahren wir zunächst auf den gegenwärtigen Produkten, bevor wir dann mit den neuen Produkten weitermachen."

Klar ist aber auch, dass Pirelli in Istanbul nicht ausschließlich auf 2012 hinarbeiten wird. Der Test ist eine gute Möglichkeit, sich auf den Türkei-Grand-Prix am 8. Mai vorzubereiten: "Für uns ist das auch eine Gelegenheit, die kritische achte Kurve zu checken, die, wie jeder weiß, in Istanbul eine besondere Herausforderung für die Reifen ist. Wir wollen sicherstellen, da auf der sicheren Seite zu sein", gibt Hembery zu.