• 26.08.2003 15:00

  • von Marcus Kollmann

Kanada-GP: Kommt Ausnahmegenehmigung für die F1?

Geringe Fortschritte bei den Gesprächen und eine Sonderregelung könnten das Rennen in Montreal nun doch noch retten

(Motorsport-Total.com) - Nach Bernie Ecclestones offizieller Erklärung, dass der Große Preis von Kanada im nächsten Jahr auf Grund des ab dem 1. Oktober 2003 in Kraft tretenden Tabakwerbeverbotes nicht im Rennkalender der Saison 2004 enthalten sein wird, könnte sich nun doch eine Wende andeuten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone fordert von den Kanadiern eine dauerhafte Ausnahme für die F1

Jean-Marc Fournier erklärte nach dem letzten Treffen der kanadischen Delegation mit Ecclestone in Ungarn, dass man Fortschritte erzielen habe können, es sich dabei jedoch nur um "kleine Fortschritte" handelt. Dennoch wertete es Fournier als gutes Zeichen, dass der Formel-1-Zampano der FIA den endgültigen Rennkalender der Saison 2004 noch nicht vorgelegt hat.

Damit der Kanada-Grand Prix im nächsten Jahr über die Bühne gehen kann, hatte die kanadische Delegation bei den fünf vom Tabakwerbeverbot betroffenen Teams angefragt, ob diese zur Rettung des Rennens nicht auf die Bewerbung der Tabakunternehmen von denen sie unterstützt werden verzichten könnten. Lediglich das BAR-Team äußerte sich dazu öffentlich und stellte in Aussicht der Bitte der Veranstalter Folge zu leisten.

Der Weg zurück in den Rennkalender wird aber wohl nur über eine Ausnahmegenehmigung für die Formel 1 zu machen sein. Ein Sprecher des Premierministers erklärte diesbezüglich aber, dass die Regierung "keine Absichten" habe das verabschiedete Gesetzt zum Tabakwerbeverbot um eine Sonderregelung zu erweitern.

Bernie Ecclestone reagierte auf die Bemühungen der Kanadier mit einer interessanten Aussage, die erahnen lässt, dass man wohl bereit ist für 2004 eine Ausnahme zu machen. "Sie sollten eine dauerhafte Ausnahme für uns machen. Wenn eine Ausnahme für ein Jahr geht, warum dann nicht für 20?", wird der Brite in den englischen Medien zitiert, in denen er die zeitliche Begrenzung als lächerlich bezeichnete.

"Wie viele Sportveranstaltungen gibt es denn in Kanada die 300 Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt vor den Fernseher locken? Wenn die Regierungen von Quebec und Kanada ernsthaft von der Bedeutung des Rennens für ihr Land überzeugt sind, dann müssen sie ihre Gesetze überdenken und diese entsprechend dem Stellenwert den das Ereignis hat anpassen", forderte Ecclestone die Politiker noch einmal dazu auf gesetzliche Grundlagen zu schaffen die es der Königsklasse auch zukünftig ermöglich dort ohne Einschränkungen hinsichtlich der Tabakwerbung zu fahren.