• 23.08.2003 11:49

  • von Marcus Kollmann

Kanada kämpft weiterhin um seinen Grand Prix

Nach den ersten Gesprächen besteht etwas Hoffnung, doch dass 2004 in Montreal gefahren wird erscheint eher unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Gibt es in der Saison 2004 nun doch insgesamt 18 Formel-1-Rennen? Nach dem bisherigen Stand der Dinge lässt sich diese Frage eher mit einem nein als einem ja beantworten.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

BAR würde auf die Tabakwerbung in Kanada freiwillig verzichten

Eine hochrangige kanadische Delegation, bestehend aus dem Rennveranstalter Normand Legault, dem Bürgermeister von Montreal, dem kanadischen Justizminister, sowie dem Sportminister Quebecs und dem Präsidenten der Handelskammer von Montreal, scheint aber einen ersten Schritt zur Rückkehr des Kanada-Grand Prix in den Rennkalender 2004 gemacht zu haben.

Am Rande des Ungarn-Grand Prix traf die Abordnung aus Nord-Amerika gestern mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zusammen, um darüber zu diskutieren wie man den vor allen Dingen aus wirtschaftlichen Gründen für Montreal wichtigen Grand Prix retten kann.

Die Möglichkeiten diesbezüglich sind jedoch beschränkt, bestehen sie doch nur aus den Optionen entweder eine Ausnahmegenehmigung für die Formel 1 zu erlassen, wodurch das Tabakwerbevernot umgangen wird, oder aber mit den von Tabakunternehmen gesponserten Teams eine Einigung zu finden.

Da aus Kanada zum Thema Gesetzesänderung für die Formel 1 bereits ein deutliches nein zu vernehmen war, bleibt schlussendlich nur die zweite Option, dass man sich mit den betroffenen Rennställen arrangiert.

Das von David Richards geleitete BAR-Team, welches British American Tobacco gehört, würde auf die Tabakwerbung verzichten, wenn davon die Rückkehr des Kanada-Grand Prix in den Rennkalender abhängt, wurde gestern bekannt. Allerdings ist BAR nur eines von fünf betroffenen Teams. Auch Ferrari, McLaren-Mercedes, Renault und Jordan werben auf ihren Boliden für Tabakhersteller.

"Ich würde sagen, dass die Chancen noch immer so stehen wie am Vortag. Wir sehen Möglichkeiten, jedoch nur kleine", teilte die kanadische Delegation laut der englischen Presse mit.

Sollte man sich mit allen Teams darauf verständigen können, dass diese auf die Tabakwerbung auf ihren Boliden verzichten, besteht aber eine weitere Hürde die es zu nehmen gilt. David Richards deutete nämlich an, dass Ecclestone den Teams "eine angemessene Kompensation" für den Fall anbieten muss, dass der Kanada-Grand Prix "eine zusätzliche Veranstaltung im Kalender werden sollte", denn laut Concorde-Agreement sind maximal nur 17 Rennen pro Saison möglich.

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