• 17.08.2003 15:34

  • von Fabian Hust

"Witz"-Demonstration für Kanada-Grand-Prix

Nur ein paar F1-Befürworter haben sich am Samstag in Montreal versammelt, um für den Erhalt des Rennens zu demonstrieren

(Motorsport-Total.com/sid) - Das haben sich die Organisatoren wohl anders vorgestellt. Lediglich rund 50 Personen versammelten sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur 'AFP' am Samstag in Montreal, um gegen die Streichung des Großen Preises von Kanada durch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zu demonstrieren. Mehrere Redner wetterten in Richtung des Briten: "Er nimmt uns unser Rennen weg und verkauft es anderswo für mehr Geld", so Protest-Organisator Alain Creton.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve im BAR004

Jacques Villeneuve trauert seinem Heimrennen in Montreal nach

In Kanada selbst dürfte die Protestaktion auf wenig offene Ohren gestoßen sein. Schon Anfang der Woche machte Kanadas Premierminister Jean Chretien auf einer Pressekonferenz unmissverständlich klar, dass sich an dem Gesetzentwurf für das Tabakwerbeverbot ab kommendem Jahr nichts ändern wird. Das Werbeverbot ist schuld daran, dass die Formel 1 nicht mehr in Montreal fahren kann, da die Teams gegen bestehende Werbeverträge mit ihren Partnern aus der Tabakindustrie verstoßen würden.

"Gesetz bleibt Gesetz, und das muss angewendet werden. Sollte man sich noch verständigen können, umso besser", sagte der Politiker, der trotz Einnahmeverluste in Höhe von 40 Millionen Euro für Montreal keine Ausnahme für die Formel 1 machen will. Der WM-Lauf auf dem Kurs "Gilles Villeneuve" zog bislang jährlich rund 300.000 Fans in seinen Bann.

"Jetzt können wir nur noch auf eine Ausnahmegenehmigung von Bernie Ecclestone hoffen, dass Wagen ohne Tabakwerbung zugelassen werden", sagte Renn-Promoter Normand Legault. Der Veranstalter hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass der Große Preis von Kanada wegen des neuen Tabakgesetzes aus dem WM-Kalender 2004 gestrichen wird. Das bestätigte Formel-1-Chef Ecclestone am vergangenen Montag nachträglich.