Kaltenborn: Wechselbad der Gefühle

In Spa überraschte Sauber im Qualifying, hatte im Rennen aber Pech - Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn freut sich über die Effizienz der Updates

(Motorsport-Total.com) - Beide Autos in den ersten zwei Startreihen und die Gewissheit, im Rennen noch stärker zu sein: In Spa-Francorchamps war Sauber auf einmal der große Favoritenschreck. Doch im Rennen konnten die Piloten durch den Startunfall nicht zeigen, wozu der C31 nach den jüngsten Updates in der Lage ist. Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn blickt wehmütig auf die verpasste Chance in Belgien, nimmt aber die positive Erkenntnis mit, dass Sauber aufgeholt hat.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn (Sauber-Geschäftsführerin)

Monisha Kaltenborn lobt die Teamleistung beim vergangenen Rennen in Belgien Zoom

"Es fing alles so schön an. Bis zur Einführungsrunde war es auch so. Es war eine fantastische Leistung vom Team, endlich in dem Bereich alles richtig zu machen, der bisher einer unserer Schwachpunkte war - dem Qualifying", lobt Kaltenborn. "Wichtig war auch, dass man in Spa erstmals das Silverstone-Paket sah. Die Bedingungen waren in Silverstone nicht so gut, dass man da alles erkennen konnte."

"Das Paket hat genau so eingeschlagen, wie wir erwartet haben. Das waren gute Vorzeichen fürs Rennen. Wenn man dann natürlich sieht, was bereits in der Einführungsrunde nicht mehr passte, den Rauch sieht und denkt 'jetzt geht's schief' und das alles von dem Unfall auch noch getoppt wurde, dann ist das ein sehr bitterer Moment", blickt sie zurück.

Beim Startunfall wurden beide Autos in Mitleidenschaft gezogen. Zum finanziellen Schaden möchte sich die Sauber-Geschäftsführerin aber nicht äußern: "So sehen wir das nicht und so sollte man das auch nicht sehen. Das ist keine Rechnung, die wir aufstellen. Wir haben keinen speziellen Geldtopf, der für solche Schäden herhalten muss."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Belgien


Doch bereits vor dem Start war die Sauber-Welt nicht mehr ganz in Ordnung. An Kamui Kobayashis Auto stieg Qualm auf. "Die Bremsen waren überhitzt", erklärt Kaltenborn. "Verschiedene Faktoren führten dazu. Im Endeffekt kann man einfach sagen, dass die Bremsen zu heiß waren. Es wäre nicht in Ordnung, den Fahrer hier einzeln zu diskutieren. Das haben wir intern gemacht. Wir wissen, dass viele Faktoren eine Rolle spielten. Es ist nicht in Ordnung, das in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Wichtig ist, dass man die Fehler kennt und für die Zukunft lernt. Es ist immer ein Zusammenspiel von Fehlern. Es ist nie schwarz oder weiß. Es ist nie nur der Fahrer oder nur das Team schuld."

Trotz der Nullrunde in Belgien kommt Sauber gestärkt nach Italien. "Ich glaube schon, dass der Erfolgsmoment überwiegt. Es war bis zum Rennen eine ausgezeichnete Leistung", lobt Kaltenborn. "Wer weiß, wie es gekommen wäre, wenn man trotz des Starts heil aus der Situation gekommen wäre? Für Kamui sah es ja nicht so schlimm aus, bis er den Plattfuß hatte. Es kam sehr viel Pech zusammen. Deswegen nimmt man das Positive mit. Man ist bestärkt, dass das Auto sehr konkurrenzfähig ist und eine ausgezeichnete Basis für die kommenden Rennen und selbst für nächstes Jahr darstellt."