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Achterbahn der Emotionen für Kaltenborn
Freudentränen am Samstag, zerplatzte Hoffnungen am Sonntag: Monisha Kaltenborn erlebte in Abwesenheit von Peter Sauber ein emotionales Wochenende
(Motorsport-Total.com) - Immer dann, wenn Peter Sauber nicht vor Ort ist, läuft es für sein Team ganz hervorragend: Der Doppelsieg in Montreal 2008 passierte ebenso in seiner Abwesenheit wie Kamui Kobayashis sensationeller Grand Prix in Suzuka 2010, und als Kobayashi gestern in Spa-Francorchamps in die erste und Sergio Perez in die zweite Startreihe fuhr, schien sich die Regel schon wieder zu bestätigen.

© xpbimages.com
Monisha Kaltenborn hätte sich heute ein besseres Abschneiden gewünscht Zoom
Aber Sauber wäre wohl lieber gewesen, ein weiteres Highlight zu verpassen, als das, was im heutigen Rennen passiert ist. Denn bei Kobayashi rauchten nach der Aufwärmrunde die Bremsen, ehe er den Start völlig verpatzte, und Perez wurde ein Opfer der Rambo-Aktion von Romain Grosjean. "Das ist enttäuschend, nachdem man diese Ausgangslage für dieses Rennen hatte", erklärt Monisha Kaltenborn, in Saubers Abwesenheit de facto Teamchefin. "Vor allem wenn man die Chancen nicht mehr hat aufgrund von Vorkommnissen, für die wir nichts können und die außerhalb unterer Kontrolle sind."
Für die Österreicherin war das Wochenende eine Achterbahnfahrt der Emotionen: Erst kullerten ihr am Kommandostand angesichts des hervorragenden Qualifying-Ergebnisses ein paar Freundentränen über die Backe, dann war ihr die Nervosität klar anzusehen, als vor dem Start Kobayashis Bremsen qualmten - und ein paar Sekunden später waren auch die großen Hoffnungen auf das erhoffte Spitzenergebnis nur noch Schall und Rauch.
Dabei hatte Kobayashis schlechter Start mit den Bremsen "gar nichts zu tun", versichert Kaltenborn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com': "Auf der einen Seite kam der Rauch, weil er die Bremsen überhitzt hatte. Wir müssen jetzt herausfinden, warum das passiert ist. Und dann war der Start nicht gut, wobei er sagt, dass er keinen Grip hatte - er hatte Wheelspin. Das ist eigentlich voneinander unabhängig, aber wir müssen jetzt herausfinden, warum das so ist. Das wissen wir noch nicht."
Für ein Telefonat mit ihrem Chef hatte sie aber schon vor der Ursachenforschung Zeit: "Er ist natürlich genauso enttäuscht und es tut ihm für das Team natürlich leid, weil wir wirklich eine tolle Möglichkeit hatten", berichtet Kaltenborn. Immerhin kann sie sich damit trösten, dass der Rückstand auf WM-Platz fünf nur um sechs Punkte angewachsen, der Vorsprung zu Platz sieben nur um sechs Punkte geschrumpft ist.
"Der Schaden hält sich in Grenzen, weil der Abstand nach vorne nicht dramatisch größer geworden ist. Nach hinten hat Force India gegenüber Williams etwas aufgeschlossen, aber wenn ich mir die Rennpace hier anschaue, dann wären wir von den Zeiten absolut dabei gewesen", meint Kaltenborn und blickt nun auf den bevorstehenden Hochgeschwindigkeits-Grand-Prix in Monza: "Wir sind zuversichtlich für die kommenden Rennen. Ich hoffe, dass wir da nicht wieder von etwas beeinträchtigt werden, wofür wir nichts können."

