• 11.01.2004 12:07

  • von Marco Helgert

Justin Wilson ist "frustriert"

Justin Wilson kann nur warten: Nur mit einer Regeländerung hat der Brite noch die Chance auf einen Testfahrerposten in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Justin Wilson könnte in wenigen Tagen vor den Trümmern seiner eigenen Formel-1-Karriere stehen. Der Engländer schaffte 2003 mit Minardi den Sprung in die Königsklasse und wechselte für die letzten fünf Saisonrennen als Ersatz für Antonio Pizzonia zu Jaguar. Doch die Träume einer weiteren Verbesserung wurden im November jäh beendet: Christian Klien bekam für 2004 das Jaguar-Cockpit an der Seite von Mark Webber.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson auf der Donnerstagspressekonferenz

Justin Wilsons weiterer Karriereverlauf hängt derzeit in der Luft

Ein Renncockpit liegt für Wilson außerhalb seiner Möglichkeiten, er verfügt nicht über die notwendigen potentiellen Geldgeber, die seine Karriere beschleunigen könnten. Sein letzter Strohhalm in der Formel 1 ist ein Posten als Testfahrer, doch Wilson dürfte 2004 nicht ein drittes Auto am Freitag eines Rennwochenendes fahren, da er aus dem Vorjahr zu viel Erfahrung mitbringt.#w1#

In wenigen Tagen entscheiden die Teamchefs der Formel 1, ob die entsprechende Dritte-Fahrer-Regel wieder geändert wird. "Ich glaube, dass es da bald eine Entscheidung geben wird", so Wilson auf der 'Autosport International Show'. "Ansonsten ist es der klassische Fall eine Überqualifizierung für einen Job. Was kann ich dazu sagen? Es ist frustrierend, aber ich kann nichts dagegen tun."

Justin Wilson hofft auf Regeländerung

"Wenn mir ein Vollzeitvertrag als Testfahrer angeboten werden würde, dann werde ich dies tun", so der 25-Jährige. "Ich möchte in der Formel 1 bleiben, denn ich will zu Ende bringen, was ich begonnen habe. Wir kämpfen um eine Möglichkeit, aber mit dieser Regel kann es im Moment so oder so ausgehen."

Auch wenn sich Minardi-Teamchef Paul Stoddart und Wilson-Manager Jonathan Palmer in den letzten Tagen optimistisch zeigten, dass die Regel geändert werden wird, so mehren sich nun die Anzeichen, dass die vier Top-Teams einer Änderung nicht zustimmen werden. Schon jetzt sehen sie sich von der Regel bedroht.

Nicht nur die kleinen und finanzschwachen Teams der Formel 1 profitieren 2004 von einem dritten Auto am Freitag, auch Teams mit einem gesunden Budget könnten somit näher an die Top-Teams heranrücken. So dürfen auch BAR-Honda und Toyota ein drittes Auto einsetzen. Es ist nicht anzunehmen, dass die Top-Teams unter diesen Umständen zustimmen werden, dass erfahrene Fahrer den Vorteil für diese Teams noch vergrößern.