• 08.08.2003 13:53

  • von Fabian Hust

Juan-Pablo Montoya will ein faires Duell gegen Ralf

Montoya spricht über das Thema Stallorder und warum er glaubt, dass Ralf in Ungarn nicht durch Gené ersetzt werden wird

(Motorsport-Total.com) - Lediglich sechs WM-Punkte hat Juan-Pablo Montoya im Moment Rückstand auf Michael Schumacher und ist damit nicht nur der ärgste Verfolger des Weltmeisters sondern bei BMW-Williams logischerweise auch der aussichtsreichste Kandidat im Kampf um den WM-Titel. Teamkollege Ralf Schumacher hat bereits 12 Zähler Rückstand auf den Kolumbianer, besitzt allerdings mathematisch noch Chancen, in der kommenden Saison mit der Startnummer 1 fahren zu dürfen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya will den Titel ohne Teamorder einfahren

Das Thema Stallorder könnte demnächst konkret werden, so langsam kann man darüber auch offen sprechen, denn trotz Verbotes darf eine Teamorder ausgesprochen werden ? wenn dies im Kampf um den WM-Titel notwendig ist. Noch, und das weiß man bei Williams natürlich ganz genau, hat aber auch Ralf Titelchancen und so wird es vorerst keine Stallorder geben: "Im Moment sind wir gleichberechtigt", so Montoya auf einer Pressekonferenz in Kolumbien. "Solange Ralf eine mathematische Chance hat, wird es keine Teamorder geben."

"Man kann nicht egoistisch sein"

Im Extremfall könnte die WM noch einmal kippen, wie Ralf hat auch Juan-Pablo Montoya seinem Teamkollegen im Kampf gegen Michael Schumacher Unterstützung zugesagt: "Wir sind Teil eines Teams, da kann man nicht egoistisch sein. Das steht in unserem Vertrag und das nicht ohne Grund. Wenn ein Fahrer seinen Vertrag nicht befolgt, dann kann dies die Karriere des Fahrers zerstören. Wenn ich ihm helfen muss, dann muss ich es auch tun. Das ist das Ergebnis harter Arbeit und wir müssen dies respektieren. Ich hoffe jedoch, dass keine Teamorder ausgesprochen werden wird."

"Es wird nicht einfach werden"

Juan-Pablo Montoya war vor seinem Einstieg in die Formel 1 ein Mann der großen Worte, jetzt gibt sich der Kolumbianer lieber etwas zurückhaltend, denn er weiß, dass die Formel 1 ein anderes Kaliber ist als die ChampCars: "Die Möglichkeit ist da, aber es wird nicht einfach werden", so der 27-Jährige. "Ich kann nicht sagen, dass ich ein Champion bin, solange ich nicht gewonnen habe. Wenn ich gewinne, dann ist das eine coole Sache. Wenn ich es nicht schaffe, dann kann ich zumindest sagen, dass ich es versucht habe. Ich bin plötzlich der Favorit und ich werde versuchen, zu gewinnen. Aber es ist ein langer Weg."

Montoya hat keine Angst vor Ungarn

Ausgerechnet jetzt kommt das Team auf eine Strecke, wo man die letzten Jahre nie besonders gut war, vor allem Montoya nicht, für den der Kurs von Budapest nicht gerade zu den Lieblingsstrecken gehört. "Wir hatten in den letzten Jahren viele Probleme mit der Balance des Autos und den Reifen. Das diesjährige Auto liegt mir viel besser. Die Chancen stehen gut, dass wir dort sehr gut abschneiden werden. Die Millionen-Frage ist, ob die Reifen dort gut sein werden. Um ehrlich zu sein, sollten sie gut sein?"

Ungarn ist ein gutes Stichwort, denn das Gerücht macht die Runde, wonach Ralf Schumacher durch Testfahrer Marc Gené ersetzt werden könnte, sollte die Strafe nicht aufgehoben werden und der Deutsche somit um zehn Plätze nach hinten versetzt werden. Gerade auf der Rennstrecke in der Nähe von Budapest kann man schlecht überholen und das Team kämpft ja gegen Ferrari um den Gewinn der Konstrukteursweltmeisterschaft, da wird jeder einzelne WM-Punkt wichtig sein.

Montoya ist überzeugt: Ralf ist in Ungarn am Start

Doch Montoya glaubt nicht, dass es so kommen wird: "Da habe ich doch meine Zweifel. Sauber hat dies vor einem Jahr so gemacht, das ist schon richtig. In Ungarn kommen jedoch viele Autos nicht ins Ziel und es ist schwer zu überholen. Aus diesem Grund sollten wir uns in der Theorie in der Top 4 qualifizieren. Wenn Ralf drei Plätze von den Punkten entfernt startet, dann ist das dies wert, gerade mit dem sehr überlegenen Auto, das wir haben."