• 30.06.2003 15:36

  • von Marco Helgert

Juan-Pablo Montoya schlägt zurück

Juan-Pablo lässt die Kritik von Ross Brawn nicht auf sich sitzen - seine Ansichten werden dabei von vielen Experten geteilt

(Motorsport-Total.com) - Die Kritik von Ross Brawn war klar formuliert: Juan-Pablo Montoyas Überholmanöver war hart, der Kolumbianer sei "in dieser Beziehung kein hochkarätiger Fahrer", wie der Brite anmerkte. Montoya selbst ließ diese Kritik nicht lange auf sich sitzen, zumal selbst Michael Schumacher den Zwischenfall als Rennunfall einstufte, bei dem niemand die Schuld trage.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher

Juan-Pablo Montoya (links) wehrt sich gegen die Kritik von Ross Brawn

"Was wollen sie (Ferrari; Anm. d. Red.) eigentlich? Soll niemand Michael angreifen oder überholen? Es ist Zeit, zur Realität zurückzukehren", wird Montoya in britischen Medien zitiert. Bereits in der Pressekonferenz stellte er seinen Blickwinkel dar: "Ich habe ihm eine Menge Raum gelassen. Ich wollte ihm natürlich nicht die gesamte Fahrbahn überlassen, aber er hatte genug Platz, um es irgendwie um die Kurve zu schaffen."

In einem Statement der Rennkommissare nach dem Rennen wurde der Unfall auch offiziell als "normaler Rennunfall" angesehen und das Ergebnis war somit amtlich. Auch die Expertenmeinungen gehen davon aus, dass Montoyas Manöver im Rahmen des Erlaubten blieb. Martin Brundle, TV-Kommentator bei 'ITV', hätte bei einer Strafe von Montoya sogar selbst gezahlt. "Er hat absolut nichts Falsches gemacht. Das ist Rennsport."

"Er hat ihm genau eine Autobreite Platz gelassen und Michael ist dann rüber gerutscht, hat Montoya berührt und hat sich dann selber gedreht", erklärte auch 'Premiere'-Experte Marc Surer. "Das war ein mutiges Manöver von Juan und ich hoffe nicht, dass man da eingreift, denn wir wollen das doch sehen! Es ist eh so schwer zu überholen."

Auch der Teamchef des Kolumbianers konnte kein Vergehen seines Schützlings erkennen: "Die Art von Juan-Pablos Überholmanövern sollten wir in jedem Rennen sehen, zu jeder Zeit", erklärte Frank Williams der englischen Presse. "So sollte es sein. Man sollte sagen können: 'Pass auf, da kommt Juan!' Es ist sowieso schwer Michael zu überholen, ich möchte nicht hämisch klingen, aber einige überholen verdammt selten, während es Juan-Pablo immer probiert zu überholen."