Jordan weiter ohne Motor, aber kämpferisch

Ian Phillips, Jordans Marketingdirektor, weiß nicht, wie es mit dem Team weitergeht, gibt sich aber trotz allem kämpferisch

(Motorsport-Total.com) - Durch den Ford-Rückzug steht auch das Jordan-Team noch ohne Motoren für nächstes Jahr da, und im Moment ist nicht abzusehen, wie es mit den Gelben weitergehen wird. Auch finanziell ist die Lage angespannt und es steht zu befürchten, dass die Truppe aus Silverstone den Winter nicht überleben wird. Die Moral bei den Verantwortlichen ist aber unverändert hoch.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Wie es mit Jordan weitergeht, weiß derzeit nicht einmal Jordan selbst

"Das Leben ist gerade nicht sehr bequem", erklärte Ian Phillips, Jordans Marketingdirektor, gegenüber 'Reuters'. "Es stimmt, wir haben im Moment keinen Motor, um Rennen zu bestreiten, aber der Plan ist, in Melbourne 2005 am Start zu sein. Hinter den Kulissen tut sich einiges. Alles müsste sehr schnell gehen, aber wir wollen jeden möglichen Weg erforschen. Wir werden dem Ganzen sicher nicht den Rücken zudrehen. Rennsport ist das, was wir tun. Etwas anderes machen wir nicht."#w1#

Der 53-Jährige betonte, dass Gespräche "mit einer oder zwei Firmen" im Gange sind, die bereit wären, Jordan zu unterstützen. Doch selbst wenn die finanziellen Engpässe gemeistert werden, muss noch immer ein Motorenpartner gefunden werden - Toyota hat vor zwei Wochen kategorisch eine Absage erteilt, die Position von Renault ist nicht bekannt. Andere Alternativen scheint es zumindest im Moment nicht zu geben.

"Wir haben es noch nicht geschafft, diese Situation zu entschärfen, aber wir glauben, dass Jordan weiterhin eine Rolle spielen sollte, und Eddie persönlich ist sehr flexibel, alles dafür zu tun, damit das Team auch nächstes Jahr mit von der Partie sein kann", so Phillips. Damit deutete er an, was sich schon seit längerem abzeichnet: Jordan würde seinen Rennstall unter Umständen verkaufen. Gespräche mit dem Königshaus von Dubai hat es diesbezüglich ja gegeben, diese sind aber versandet.

Die Situation für die kleinen Teams sei "bitter", erklärte Phillips: "Durch die Präsenz der Hersteller läuten für die Kleinen die Totenglocken." Eine Möglichkeit sei auch, ein Jahr zu warten, 2005 einen Motorenpartner zu finden und 2006 wieder einzusteigen, fügte er an: "Das ist eigentlich nicht erlaubt, aber wenn wir ein Rennteam haben, nur keinen Motor, was sollen wir sonst machen? Dann müssten wir warten, bis ein Motor verfügbar wird."