Jordan möchte Doornbos als Testfahrer behalten

Seinem dritten Fahrer, Robert Doornbos, rät Eddie Jordan zu einem weiteren Jahr als Testpilot bei den Gelben

(Motorsport-Total.com) - Eddie Jordan würde seinen derzeitigen dritten Fahrer, Robert Doornbos, gerne auch 2005 in der Rolle des Test- und Einsatzpiloten sehen. Der irische Teamchef glaubt, dass es für den 23-Jährigen das Beste wäre, sein Talent erst ohne Druck zu verfeinern, und rät ihm von einem verfrühten Formel-1-Einstieg als Rennfahrer ab.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Robert Doornbos bei seinem zweiten Jordan-Einsatz in Suzuka

"Ich bin sehr beeindruckt von Robert", erklärte Jordan unseren Kollegen von 'Autosport'. "Ich habe mit Leuten von Bridgestone und mit Leuten aus meinem Team über den Job gesprochen, den er bisher gemacht hat. Ganz ehrlich, ich sehe nicht, wie er sich hätte besser verkaufen können, schließlich ist er ohne vorherige Testfahrten direkt ins kalte Wasser geworfen worden." So geschehen in Shanghai, als Doornbos unerwartet vom Zwangsrückzug Pantanos profitierte.#w1#

Denkbar ungünstige Bedingungen in China und Japan

Bei seinen bisherigen zwei Auftritten hatte es der Niederländer schwer: In China saß er zum ersten Mal überhaupt in einem Formel-1-Boliden und verlor in beiden Sessions jeweils mehr als eine Sekunde auf Heidfeld und Glock, doch im japanischen Regen vor knapp zwei Wochen überzeugte er dank der Bridgestone-Reifen trotz mangelnder Erfahrung auf nasser Strecke mit den guten Trainingspositionen neun und 16.

"Heutzutage ist es so schwierig für junge Fahrer", fuhr Jordan fort, verweisend auf die Tatsache, dass die Stammpiloten wegen der neuen Motorenregel im Training nicht mehr unbegrenzt fahren können. "Robert lernt sehr schnell, aber wenn er sich sofort mit den besten Fahrern messen müsste, würde er wohl Schwierigkeiten haben. Meine ehrliche Meinung ist, dass er sich einen Job als Freitagstester suchen sollte, dann sind vielleicht auch ein paar Renneinsätze drin. Das hat man bei Timo gesehen."

Jordan verweist auf die Blitzkarriere von Timo Glock

Der 56-Jährige spricht damit die sensationelle Formel-1-Premiere von 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock an, der eigentlich nur als dritter Pilot nach Kanada gereist ist, dann aber kurzfristig eine Chance bekam und völlig überraschend als Siebenter zwei WM-Punkte holte. Freilich hatte Glock Glück, weil vier vor ihm ins Ziel gekommene Fahrzeuge aus der Wertung genommen wurden, doch selbst ohne die Disqualifikationen wäre ihm ein solider elfter Platz nicht zu nehmen gewesen.

Was Doornbos angeht, darf man vermuten, dass er mangels Alternativen den von Jordan vorgeschlagenen Weg geht und als dritter Fahrer 2005 beim Team bleibt - die Truppe aus Silverstone hat bereits Interesse daran bekundet, ihn an Bord zu behalten. Als Tendenz in diese Richtung könnte man auch den Aerodynamiktest letzte Woche auf dem Flugfeld in Elvington deuten, bei dem Doornbos in die Entwicklung hinsichtlich 2005 voll involviert war.