Jordan sieht Schumachers Comeback kritisch

Eddie Jordan glaubt, dass Michael Schumacher Rentner hätte bleiben sollen, und ist schwer beeindruckt von Mark Webbers derzeitigem Auftreten

(Motorsport-Total.com/Sky) - Eddie Jordan hat Michael Schumacher 1991 sein erstes Formel-1-Cockpit gegeben, doch das Comeback in der Königsklasse hätte sich der siebenfache Weltmeister seiner Meinung nach sparen sollen: "Ich habe es von Anfang an kritisch gesehen. Meiner Meinung nach hätte er sich das nach sieben WM-Titel nicht mehr antun müssen", findet der heutige TV-Experte für die 'BBC'.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan ist heute TV-Experte für die Kollegen von der 'BBC'

"Sein Vermächtnis war so unantastbar, dass ich mich gewundert habe, warum er das aufs Spiel setzen will", rätselt Jordan. "Selbst wenn er jetzt noch einmal Weltmeister werden sollte, was zunehmend unwahrscheinlich wird, finde ich, dass es eine merkwürdige Entscheidung war. Du kannst mit 41 einfach nicht mehr alles machen, was du mit 31 gemacht hast, und schon mit 31 konntest du nicht mehr alles machen, was du mit 21 gemacht hast."#w1#

"So gesehen mache ich mir ein bisschen Sorgen um ihn, aber er hat die Entscheidung selbst getroffen und er ist bisher ja nicht schlecht gefahren", so der ehemalige Teamchef, der vor zwei Wochen in Monte Carlo wieder den alten Schumacher gesehen haben will: "In Monaco haben wir wieder den alten Opportunisten Schumacher gesehen, als er Alonso in der letzten Kurve überholt hat. Das war ein klassischer Schumacher!"

Großen Respekt zeigt Jordan dafür vor den Leistungen von Mark Webber, der die vergangenen beiden Grands Prix in Barcelona und Monte Carlo gewonnen hat und die Fahrer-WM anführt: "Ich hatte am Montag ein langes Interview mit Mark und ich muss sagen, er beeindruckt mich. Sein Auftreten und sein Selbstbewusstsein sind seit Barcelona und Monaco ganz anders geworden. Er wirkt viel stärker auf mich als Sebastian, was diesen Aspekt angeht."

Aber: "Sebastian ist für mich dennoch der Favorit auf die Weltmeisterschaft", sagt der Ire. "Wen ich am meisten mag, ist eine andere Geschichte, aber Vettel halte ich für den neuen Schumacher - und das kann man nicht von vielen Fahrern sagen. Er ist wirklich um Klassen besser als alle anderen, aber plötzlich kommt Webber von hinten daher und rollt das Feld auf. Nach einem Drittel der Saison liegt er vorne, aber die Weltmeisterschaft ist natürlich noch nicht vorbei."