Jordan-Pilot Firman gesteht Schwächen ein
Formel-1-Neuling Ralph Firman weiß nach den ersten drei Rennen, dass vor ihm noch ein langer und beschwerlicher Weg liegt...
(Motorsport-Total.com) - Von seinem Teamchef Eddie Jordan wurde Ralph Firman regelrecht mit Vorschusslorbeeren überschüttet und in England waren ihm die Journalisten positiv gesinnt, weil er aus einer traditionsreichen Motorsport-Familie stammt. Allerdings fällt die Bilanz für den Formel-1-Neuling nach drei Rennen ernüchternd aus.

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Kämpft um sein Standing in der Formel 1: Jordan-Pilot Ralph Firman
Zwar erreichte er nach einer tapferen Vorstellung in der Hitzeschlacht von Malaysia mit gewitzter Strategie einen beachtlichen zehnten Platz, doch in Australien und Brasilien schied er jeweils mit gebrochener Radaufhängung aus. Als einziger Maßstab für seine Performance können daher die Qualifyings herangezogen werden, was zugegebenermaßen mit dem neuen Reglement problematisch ist ? und angesichts seiner Resultate für Firman wenig schmeichelhaft...
Dass die Umstellung von der Formel Nippon auf die Formel 1 schwerer gefallen ist als zunächst angenommen, hat der 27-Jährige nun in einem Interview mit den 'Irish News' zugegeben: "Die Formel 1 ist eine unglaubliche Sache. Ich muss mir jetzt wirklich die Finger verbiegen und gezielt in die richtige Richtung arbeiten, mich mit kleinen Schritten herantasten." Gegen den arrivierten Teamkollegen Fisichella hatte er ja bisher nicht den Funken einer Chance.
Teamintern dürfte für ihn der Fisichella-Sieg in Interlagos nichts Gutes bedeuten, weil die Weichen jetzt noch mehr in Richtung des Italieners gestellt werden als das ohnehin schon der Fall war, aber Firman hat ohnehin längst eingesehen, dass er sich andere Ziele setzen muss. Wenn er noch einige Male in die Punkte kommt, muss er sich glücklich schätzen. Und: Es geht für ihn längst um den Verbleib in der Formel 1 auch nach dieser Saison.
"Ich weiß", gestand er ein, "dass ich noch viel lernen muss, und auch, dass ich noch kein Händchen für den Umgang mit den Reifen habe. Ich weiß zwar ganz genau, was ich vom Auto will, habe aber keinen Schimmer, wie ich es bekommen könnte. Wahrscheinlich läuft es besser, wenn ich etwas mehr Erfahrung habe, denn im Moment lerne ich gleichzeitig das Auto kennen und die Strecken. Das sind zwei Sachen gleichzeitig."
Körperlich hat Firman zwar ausreichend für die Formel 1 trainiert, wie er in Malaysia unter Beweis stellen konnte, aber ganz wohl fühlt er sich im Cockpit noch nicht: "Für die Nackenmuskeln ist die Formel 1 um einiges härter als ein Formel-Nippon-Auto. Die Formel Nippon bereitet dich physisch halbwegs auf die Formel 1 vor, aber für die Technik kann dir nichts besser helfen als jede Menge Kilometer unter dem Gürtel."

