• 13.03.2012 16:48

  • von Dominik Sharaf

Jetzt taut's: Der "Iceman" unterhält bei 'Top Gear'

Kimi Räikkönen zeigte sich bei seinem Auftritt in der 'BBC'-Kultshow bestens gelaunt - Auf nasser Strecke keine Bestzeit im Suzuki Liana

(Motorsport-Total.com) - Wird der finnische Stoiker bei seinem Formel-1-Comeback noch zum Entertainer? Am Sonntagabend präsentierte sich Kimi Räikkönen als Gast in der 'BBC'-Sendung 'Top Gear' eine Woche vor dem Saisonstart bestens gelaunt. Mit Moderator Jeremy Clarkson plauderte der Weltmeister von 2007 über seine harte Saisonvorbereitung, die offensichtlich entbehrungsreich gewesen ist. Ob er mit dem Trinken aufgehört habe, wollte Clarkson wissen. "Nein", so Räikkönens knappe und wenig verschämte Antwort.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Er kann also doch lustig: Kimi Räikkönen sorgte bei 'Top Gear' für Lacher

Auch die Ausfahrten mit dem geliebten Snowmobil ließ sich Räikkönen im Winter nicht nehmen. "Ferrari habe ich nicht wirklich gefragt, ob sie mir das erlauben", erinnerte er sich an seine Zeit bei der Scuderia. Kurz darauf präsentierte er eine Narbe am linken Handgelenk, die von einem Unfall mit dem Snowmobil vor Weihnachten stammt. "Ein bisschen gebrochen war es vielleicht", tastete sich der Lotus-Pilot vor.

Lotus, Renault... oder wie denn nun?

Apropos Lotus: Im Namenschaos um den Rennstall hat auch Räikkönen nicht absolute Klarheit erlangt. Er fahre doch für Lotus-Renault, versicherte sich Jeremy Clarkson. "Ähm, ja", so der Finne zögerlich. Anschließend klärte er den Moderator auf, dass sein Auto nichts mit den britischen Traditionssportwagen zu tun habe. "Lotus ist nur ein Sponsor", meinte Räikkönen, der gleich bestätigte, dass es eigentlich auch kein Renault sei: "Der Wagen ist zumindest in einer Renault-Fabrik gebaut worden."

Der "Iceman" hält seine Sparsamkeit bei der Wortwahl nicht für eine typisch finnische Eigenschaft, wie er bei 'Top Gear' einräumte: "Für mich ist es eben einfacher, mich kurz zu fassen". Dass er lange Fragen in Pressekonferenzen mit entwaffnend kurzen Antworten quittiert, bleibt eine Selbstverständlichkeit im Hause Räikkönen: "So ist eben einfacher."

Für einen Lacher sind die unangepassten Statements des Mannes aus Espoo auch im 'BBC'-Studio gut gewesen, als Clarkson an besondere Perlen aus der Vergangenheit erinnerte. Etwa, die Frage, ob er die Übergabe des Laureus-Awards für das Lebenswerk zwischen Michael Schumacher und Fußball-Legende Pelé gesehen hätte. "Ich was having a shit", antwortete Räikkönen damals - Übersetzung überflüssig. Oder ob sein Helm eine besondere Bedeutung für ihn habe. "Er schützt meinen Kopf", kommentierte der Ex-Weltmeister einst. Und dann war da noch die Einschätzung des Yas Marina Circuit in Abu Dhabi: "Die ersten beiden Kurven sind gut, der Rest ist sch..."


Kimi Räikkönen bei 'Top Gear'

Eifersüchtig auf The Stig

Neidisch blickte Räikkönen auf den Job des anonymen 'Top-Gear'-Testfahrers The Stig, der seinen Helm nie abnimmt und für die 'BBC' Sportwagen Woche für Woche an ihre Leistungsgrenzen bringt. "Seine Arbeit wäre perfekt für mich. Nicht sprechen, nur Autos fahren", erklärte der 32-Jährige. Clarkson entgegnete, für 'The Stig' sei Räikkönen ein echter Held.

"Nicht sprechen, nur Autos fahren - das wäre perfekt für mich." Kimi Räikkönen

Bei seiner gezeiteten Runde auf der nassen 'Top-Gear'-Strecke wirkte der "Iceman" hinter dem Steuer des Suzuki Liana zwar gewohnt gelassen bis gelangweilt und kam ohne spektakuläre Quersteher aus. Eine Bestzeit brannte er aber nicht in den Asphalt. Nach 1:46.1 Minuten überquerte Räikkönen die Ziellinie. Damit war der Finne langsamer als Weltmeister Sebastian Vettel, der auf trockener Piste den Streckenrekord von 1:44.0 Minuten hält, aber auch deutlich hinter den im Nassen gefahrenen Marken der McLaren-Piloten Lewis Hamilton (1:44.7 Minuten) und Jenson Button (1:44.9 Minuten) zurück. Räikkönen nahm es beim Blick auf die acht Zeiten umfassende Rangliste gelassen: "Ich wollte unter die besten Zehn."