Jetzt brennt es bei den "Silberpfeilen" überall...

Feuer nicht nur im Heck von Räikkönens Motor, sondern vor allem am Dach - McLaren-Mercedes in Bahrain doppelt k.o.

(Motorsport-Total.com) - Laut WM-Stand ist McLaren-Mercedes nach Bahrain nur noch die fünfte Kraft in der Formel 1 und allzu weit von der Wahrheit entfernt dürfte diese Performance-Reflexion nicht sein. Nach der blamablen Vorstellung an diesem Wochenende in Manama ist bei den "Silberpfeilen" jedenfalls Feuer am Dach.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Spektakulär verrauchte der Motor von Räikkönen nach nur acht Runden

Schon vor der Analyse nach dem Rennen hat es aber gebrannt - im Heck von Kimi Räikkönen, der nach nur acht Runden mit dem zweiten Motorschaden innerhalb von drei Tagen aufgeben musste: "Ein schwieriges Wochenende für mich und das Team. Ich bin von ganz hinten ins Rennen gegangen, habe dann aber rasch einige Positionen aufgeholt. Gerade als ich mit einem Jaguar einen Zweikampf hatte, verlor ich plötzlich Leistung und der Motor ging kaputt."#w1#

Wochenende "zum Vergessen" für Räikkönen

Abgesehen vom angesprochenen Zweikampf mit Christian Klien, von dem der "Iceman" zweimal überholt wurde, er dann aber jeweils ganz cool konterte, fiel der Vizeweltmeister an diesem Wochenende nur selten positiv auf - lediglich Platz drei im ersten Qualifying-Durchgang bleibt in guter Erinnerung. Entsprechend resignierend daher auch sein Fazit: "Ich will dieses Wochenende einfach vergessen, schaue jetzt ganz auf den Rest des Jahres."

Kaum besser lief es für David Coulthard: Der Schotte wurde in der Anfangsphase sogar einmal von Mark Webber überholt, schnappte sich den Jaguar anschließend wieder durch einen schnellen Boxenstopp, fiel in der Folge aber nie wirklich auf. An achter Stelle liegend schien kurz vor Schluss schon ein Punkt sicher, doch in der 50. Runde war auch bei ihm der Ofen aus - Luftverlust im pneumatischen System setzte auch den zweiten Mercedes-Motor außer Gefecht.

"Ein enttäuschendes Ende nach extrem unzufrieden stellenden Tagen in Bahrain", seufzte der Routinier nach seinem ersten Ausfall 2004. "Ich hatte einige gute Zweikämpfe im Rennen, aber wie schon im Training fehlte mir Speed. Eine Punkteplatzierung wäre möglich gewesen, aber ein Luftverlust im pneumatischen System des Motors bedeutete das Aus. Ich kam noch an die Box, um zu sehen, ob sich das Problem beheben lässt, aber da war nichts mehr zu machen."

Auch Dennis und Haug maßlos enttäuscht

Teamchef Ron Dennis zeigte sich wortkarg und mit einem Hauch von Resignation: "Nicht der Ausgang, den wir uns gewünscht hatten. Kimi und David hätten in die Punkte kommen können, aber dazu müssten wir erst einmal ins Ziel kommen. Das ganze Team wird aber weiterhin sein Bestes geben, um das Paket zu optimieren. Natürlich war das ein schwieriger Saisonbeginn, aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns verbessern können."

Fakt ist, dass mit 47 Punkten Rückstand auf Ferrari nach nur zwei Rennen der WM-Zug für die "Silberpfeile" schon jetzt abgefahren sein dürfte, aber viel besorgniserregender ist ein anderer Aspekt der ersten drei Rennen: Dem im Vorfeld so hoch gelobten MP4-19 fehlt es nicht nur offensichtlich an Speed, sondern das Modell ist auch unzuverlässiger als jedes andere Rennauto der Formel-1-Genaration 2004...

Selbst Daueroptimist Norbert Haug tat sich da schwer mit seiner Bilanz: "Mit der Performance an diesem Wochenende kann das Team nicht zufrieden sein. Wir untersuchen noch die Ursache für Kimis Motorschaden, bei David ist in der Pneumatik Luft verloren gegangen. Jetzt müssen wir noch härter arbeiten und unsere ganzen Anstrengungen dahingehend kanalisieren, das Auto schneller und zuverlässiger zu machen."