• 04.04.2004 17:17

  • von Marco Helgert

BMW-Williams erlitt bittere Niederlage

Der Bahrain-Grand-Prix bescherte dem BMW-Williams-Team mit dem siebten Platz von Ralf Schumacher gerade einmal zwei Punkte

(Motorsport-Total.com) - War BMW-Williams in den ersten Saisonrennen zumindest in der Lage, in den Punktetabellen an Ferrari dranzubleiben, so mussten Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher in Bahrain eine bittere Niederlage hinnehmen. Zwar konnte sich Montoya lange und recht unangefochten auf dem dritten Rang halten, doch ein Getriebeproblem warf in wenige Runden vor Schluss des Rennens auf den 13. Platz zurück.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato (BAR-Honda 006) und Ralf Schumacher (Williams-BMW FW26)

Das Duell mit Takuma Sato war für Ralf Schumacher rennentscheidend

Ralf Schumacher vergab die Chance auf eine bessere Möglichkeit selbst. Beim Versuch, an BAR-Honda-Pilot Takuma Sato vorbeizugehen, gab er dem Japaner nicht genügend Raum und schlug die Tür zu. Nach der Kollision der beiden Kontrahenten suchte der Kerpener die Box auf, um sein Auto überprüfen zu lassen. Seine nachfolgende Aufholjagd bescherte ihm immerhin noch Rang sieben.#w1#

"Nach all dem, was in meinen Rennen vorgefallen ist, würde ich mein Ergebnis als Schadensbegrenzung bezeichnen", so Schumacher. "Die Kollision mit Sato war für mich ein unglücklicher. Rennunfall. Es war allerdings etwas optimistisch von ihm, eine Position zurückgewinnen zu wollen, die einfach verloren war. Alles in allem hält sich meine Enttäuschung in Grenzen. Denn bei der Durchsicht der Daten habe ich gesehen, dass ich in etwa im Bereich der Rundenzeiten der Ferrari lag, wenn ich freie Fahrt hatte. Das lässt hoffen."

Juan-Pablo Montoya erklärte: "Wir sind momentan eindeutig nicht schnell genug, um Ferrari zu schlagen. Aber immerhin waren wir heute die schnellsten Michelin-bereiften Autos. Ich habe vielleicht die falsche Mischung gewählt, die Reifen waren im Rennen nicht so schnell, wie ich erwartet hatte. Aber ich war dennoch zügig unterwegs und wäre wenigstens Dritter geworden, wenn sich nicht zehn Runden vor Schluss das Getriebe verabschiedet hätte. Erst habe ich den siebten Gang verloren, dann weitere Gänge, schließlich ging nichts mehr. Ich konnte nur noch ins Ziel rollen. Schade, dass ich es nicht mehr in den Punkterängen geschafft habe."

"Das heutige Ergebnis ist enttäuschend für uns", so die eindeutige Einschätzung von Williams-Chefingenieur Sam Michael. "An Juan Pablos Auto gab es zehn Runden vor dem Ziel einen Getriebedefekt. Bis dahin lag er auf Kurs für Platz drei. Allerdings wäre auch das unserer Zielsetzung nicht gerecht geworden. Ferrari hat uns hier klar geschlagen. Ralf musste nach dem frühen Zwischenfall mit Takuma Sato an die Box kommen, damit war seine Rennstrategie Makulatur."

"Nach einem guten Qualifying haben wir heute gesehen, dass Ferrari im Renntrimm nach wie vor eine Klasse für sich ist", so BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. "Juan Pablo hat etwa 0,5 Sekunden pro Runde auf Michael Schumacher verloren, bevor er durch den Getriebedefekt zurückgeworfen wurde. Ralf konnte sich nach seinem Problem noch vom Ende des Feldes auf den siebten Platz vorarbeiten. Natürlich haben wir erwartet, von den Überseerennen mit einem besseren Ergebnis nach Hause zu kommen. Jetzt geht es darum, die Weiterentwicklung des Fahrzeugs konsequent voranzutreiben."