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Jaguar übt erstmals öffentlich Kritik an Klien
Nach einer doch eher enttäuschenden ersten Saisonhälfte wird bei Jaguar nun erstmals Kritik an Christian Klien laut
(Motorsport-Total.com) - Weil ein neunter Platz in Kanada - und auch der nur errungen durch die Disqualifikation von vier Fahrzeugen - sein bisher bestes Saisonergebnis ist, muss sich Christian Klien erstmals öffentliche Kritik von seinem Arbeitgeber gefallen lassen. Das Jaguar-Team ist der Ansicht, dass es mit einem erfahreneren Piloten wohl besser aussehen würde.

© Jaguar
Jaguars Schonfrist für Neuling Christian Klien läuft langsam ab...
Klien schaffte nach einer überaus starken Formel-3-Saison den direkten Sprung in die Formel 1, weil ihm sein persönlicher Sponsor 'Red Bull' quasi ein Jaguar-Cockpit kaufte. Die anfangs genannten Summen in der Höhe von zehn Millionen Dollar dürften zwar nicht stimmen, dass es sich mindestens um einen mittigen siebenstelligen Dollar-Betrag handelt, ist aber anzunehmen. Somit haftet Klien ungewollt auch das negative Image des Bezahlfahrers an.#w1#
Pitchforth wollte Klien nur als dritten Fahrer
Nun hat Jaguar-Geschäftsführer David Pitchforth gegenüber 'Motorsport News' erstmals gegenüber Journalisten zugegeben, dass das Team mit den Leistungen des Österreichers, der Mark Webber in neun Qualifyings erst zweimal geschlagen hat, nicht zufrieden ist: "Wir haben damals mit 'Red Bull' sehr hart verhandelt, wollten einen erfahreneren Piloten haben und Christian als Testfahrer verpflichten. Im Nachhinein sehen sie wohl ein, dass das besser gewesen wäre."
Der Jaguar-Plan hätte eigentlich vorgesehen, McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz gegen eine Ablösesumme neben Mark Webber ins Team zu holen und 'Red Bull' damit zu besänftigen, ja immerhin einen Österreicher und Klien noch dazu als dritten Mann verpflichtet zu haben. Nur: Wurz ist und war nie ein 'Red-Bull'-Schützling und hat auch - im Gegensatz zu Klien - nicht die österreichische Formel-1-Lobby um Dr. Helmut Marko hinter sich.
Langsam kann Klien sein Talent ausschöpfen
Eine vorzeitige Ablöse des erst 21-jährigen Klien bei den "Raubkatzen" ist trotzdem höchst unwahrscheinlich, zumal gegen Webber bisher noch kein Teamkollege gut ausgesehen hat und seine Leistungen zuletzt ansteigende Tendenz zeigten - speziell beim Nordamerika-Double in Montreal und Indianapolis, wo der Formel-1-Neuling erstmals in den Freien Trainings halbwegs mit seinem routinierteren Stallkollegen mithalten konnte.
Darüber hinaus scheint Klien im Gegensatz zu anderen Shooting-Stars vor ihm - etwa Kimi Räikkönen oder Jenson Button - mehr Zeit zu benötigen, um sich auf die Königsklasse einzustellen, da an den Trainingstagen aufgrund des neuen Motorenreglements nicht mehr so viel gefahren werden kann wie früher. Und noch etwas kommt hinzu: Auch in der Formel-3-Euroserie, in der Klien 2003 als Rookie einen so starken Eindruck hinterlassen hat, explodierte er erst nach Saisonmitte...

