Jaguar-Team enttäuscht aber nicht entmutigt
Von den Startplätzen 17 und 20 ins Rennen startend, rechnet das Team um Niki Lauda mit einem schwierigen Grand Prix
(Motorsport-Total.com) - Geringfügig besser als vor zwei Wochen im Albert Park in Australien, verlief am Samstag die Qualifikation für die Jaguar-Piloten zum Großen Preis von Malaysia. Wie schon in "Down under", reichte es auf Grund der mittlerweile allseits bekannten Probleme mit dem Jaguar R3 jedoch nur für die Startpositionen im hinteren Feld.
© Jaguar
Irvine kommt mit dem Fahrverhalten des R3 nicht so gut klar wie de la Rosa
Mit einer Zeit von 1:38.374 Minuten qualifizierte sich Pedro de la Rosa für Startplatz 17. Die Rundenzeit des Spaniers, der alle ihm zur Verfügung stehenden 12 Runden ausnutzte, war 3,108 Sekunden langsamer als die von Michael Schumacher gefahrene Pole Position-Zeit.
"Wir haben heute das Beste aus dem R3 herausgeholt was möglich war und das Auto an sein Limit getrieben. Die herausgesprungene Startposition ist aber kein Anlass für eine Feier. Mehr geht aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht. In Melbourne haben wir nicht das Maximum aus dem Package herausholen können, doch heute hätten wir meiner Meinung nach nicht mehr tun können", verdeutlichte Pedro de la Rosa, dass der Bolide eine lahme Raubkatze ist.
Der Spanier weiter: "Meiner Meinung nach war das Handling in Ordnung, doch uns fehlt einfach der Speed. So einfach ist das. Die Michelin-Reifen haben sehr gut funktioniert. Vielleicht hätte ich mich auf meiner letzten Runde noch etwas verbessern können, doch an meiner Platzierung für das Rennen hätte sich kaum viel verändert. Das Rennen wird morgen ziemlich hart und die extreme Hitze darf man nicht unterschätzen."
Eddie Irvine wird es am Sonntag von der zehnten Startreihe aus, genauer gesagt von Startplatz 20, ziemlich schwer haben nach vorne zu kommen. Der älteste der aktiven Formel-1-Piloten benötigte für seine schnellste Umrundung des Sepang International Circuit 1:39.121 Minuten und war damit 3,855 Sekunden langsamer als die Tagesbestzeit und 0,747 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. Wenig begeistert von der Ausgangslage für den Sonntag, erklärte der Nordire nach der Qualifikation: "Mehr war einfach nicht möglich. Meine erste Runde hätte etwas besser sein können, hätte Panis mich nicht blockiert, doch wenn man um Positionen am Ende des Feldes kämpft, dann macht so etwas ehrlich gesagt auch keinen großen Unterschied. Ich finde es sehr hart mit dem Auto zurechtzukommen. Pedro hat da bessere Arbeit geleistet und das liegt vermutlich an seinem Fahrstil - insbesondere wie er die Kurven angeht. Ich mag es die Geschwindigkeit durch die Kurven mitzunehmen, was dieses Auto aber nicht zulässt - vor allem nicht in den langsameren Kurven", ließ auch Irvine keinen Zweifel daran, dass der R3 in der jetzigen Konfiguration ein totaler Fehlgriff ist.
"Zwischen Melbourne und Sepang wurde am Auto nur wenig verändert. Wir haben zwar einige modifizierte Teile ausprobiert, doch ganz ehrlich, unser Problem ist viel größer, als dass man es so in den Griff bekommen könnte. Letztes Jahr habe ich mich hier mit einer zwei Sekunden schnelleren Zeit qualifiziert. Heute hätte diese Zeit Startplatz 7 auf dem Grid bedeutet! Ich sage nicht, dass wir hier schon mit dem R2 hätten fahren sollen, doch wir werden nächste Woche einen Vergleichstest durchführen und dann entscheiden welches Auto wir nehmen. Wie dem auch sei, wir müssen schnell eine Lösung für diese Situation finden. Aber ich bin sicher, dass wir zusammen mit Niki und Günther das hinbekommen. Meiner Meinung nach ist es keine Frage ob wir das schaffen, sondern vielmehr wann wir das schaffen. Der Test in der nächsten Woche wird kritisch in Bezug auf die weitere Saison sein und jeder Arbeit mit Hochdruck an der Behebung der schwierigen Situation."
Teamchef Niki Lauda erklärte: "Da der hier zum Einsatz kommende R3 der aus Melbourne ist und es da schon nicht toll lief, hatten wir auch nicht erwartet hier im Vergleich zu Australien mehr Speed zu finden. Unsere Qualifikationsplätze spiegeln das Potenzial des Autos zum jetzigen Zeitpunkt wider. Obwohl wir einige Fortschritte in Bezug auf das Verstehen des Autos an diesem Wochenende gemacht haben, so haben wir das Geheimnis des R3 noch immer nicht gelüftet. Wir haben ein paar kleinere Modifikationen hier ausprobiert und konnten kleine Fortschritte erkennen, doch insgesamt ist das zu wenig, um nennenswerte Unterschiede in der Leistung zu erzielen. Eddie hätte vielleicht eine 1:38er Zeit fahren können, doch an der enttäuschenden Performance hätte das auch nichts geändert. Ich bezweifle, dass morgen das halbe Feld wie in Melbourne ausfallen wird, weshalb unser Ziel nur sein kann, so viel Daten wie möglich im Rennen zu sammeln. In Kombination mit unserem Vergleichstest in der nächsten Woche wird uns das Aufschluss geben wie wir weiter verfahren werden. Wir dürfen uns jetzt aber nicht verrückt machen und müssen logisch handeln und systematisch vorgehen. Trotz der Enttäuschung lässt niemand den Kopf hängen und sieht die Herausforderung positiv. Diese Einstellung ist nicht nur beim gesamten Jaguar-Team zu finden, sondern auch bei unseren Partnern, welche ebenfalls unermüdlich mit uns zusammenarbeiten, sodass wir das Problem bald hinter uns lassen können."