Jaguar stieß im Qualifying an die Grenzen des R5

Webber und Klien erlebten problemlose Trainings, kamen im Qualifying aber nicht in die Top 10 - Speed nicht ausreichend

(Motorsport-Total.com) - Während beispielsweise die Sauber-Piloten mit bis zu 330 km/h über den 'Shanghai International Circuit' düsten, stand die Jaguar-Tachonadel schon bei 320 km/h an. Somit konnten Mark Webber und Christian Klien trotz einer problemlosen Vorbereitung auf die beiden Qualifyings am Samstagnachmittag keine Bäume ausreißen.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Wieder nichts: Christian Klien enttäuschte im Qualifying in Shanghai

Speziell Webber holte dennoch das Maximum aus seinem R5 heraus, verlor trotz eines spektakulären "Schwänzelns" nur 1,274 Sekunden auf die Spitze und landete damit auf dem zwölften Platz, der wegen der Sato-Strafe im Endeffekt die elfte Startposition bedeutet. Happy, Mark? "Ich bin schon zufrieden", entgegnete er, "obwohl ich in Kurve sieben das Heck verloren habe und es gerade mal so vor Kurve acht wieder in den Griff bekam. Dabei habe ich um die zweieinhalb Zehntel verloren, aber ich bin dennoch zufrieden."#w1#

Trotzdem ist das Missgeschick im Nachhinein betrachtet bitter, denn zieht man von seiner Zeit 0,250 Sekunden ab, wäre zumindest die Montoya-Marke möglich gewesen. Aber: "Vorausschauend auf das Rennen bin ich optimistisch, denn wir haben ein gutes und zuverlässiges Paket für die längeren Distanzen und auch eine gute Strategie. Die Strecke ist sehr herausfordernd und technisch anspruchsvoll, es gibt komplexe Kurven. Ich rechne mit einem spannenden Grand Prix", so der Australier.

Freie Trainings sind überaus positiv verlaufen

In den Freien Trainings am Morgen fiel er nicht wirklich auf, dennoch sind sie seiner Meinung nach positiv verlaufen: "Der Vormittag war durchaus produktiv. Wir haben mit den Reifen gearbeitet und am Setup für Qualifying und Rennen getüftelt. Das Team hat sich gut auf dieses Wochenende vorbereitet, was man an der Distanz, die wir zurücklegen konnten, sieht. Heute Morgen absolvierte ich 26 Runden und ich fühlte mich vor dem Qualifying wirklich sehr wohl."

Bei weitem nicht so gut bekam Christian Klien seine schnelle Runde hin - der Österreicher landete mit 2,523 Sekunden Rückstand auf dem 16. Platz und geht daher morgen als 15. ins Rennen. Besonders bitter für ihn ist die Differenz zum Teamkollegen, zumal er ja diesmal selbst über das Interimschassis R5B verfügt, welches wesentlich leichter ist als das Auto, mit dem Webber heute unterwegs war. Nun gilt es, diese Scharte im Rennen wieder auszuwetzen.

"Ich war am Morgen sehr zufrieden mit der Performance und konnte an den Reifen ebenso arbeiten wie an der aerodynamischen Abstimmung", erklärte der jüngste Pilot des Formel-1-Feldes. "Der R5 war vor dem Qualifying gut ausbalanciert und ich spekulierte mit etwas mehr als dem 15. Platz. Ich hatte Schwierigkeiten damit, das Maximum aus dem Auto herauszuholen, und bin sehr enttäuscht, dass es keine bessere Runde geworden ist."

Zu wenig Grip für Klien wegen Staub auf der Strecke

Größtes Handicap für Klien: "Die Strecke war noch schmutzig und die Kurven - speziell die erste - sind sehr anspruchsvoll für Fahrer und Auto." Und weiter: "Für morgen sehen wir ganz gut aus, denn das Auto war das ganze Wochenende über auf den Long-Runs recht konkurrenzfähig. Ich freue mich wirklich auf diesen ersten Grand Prix von China, denn ich denke, es wird eine Menge passieren, und vielleicht kann ich auf diese Weise nach vorne kommen."

Dr. Mark Gillan war primär glücklich darüber, dass sich einzelne neue Teile bewährt haben: "Die Freien Trainings haben wir optimal genutzt. Unter anderem haben wir am neuen Aero-Paket gearbeitet, das Björn schon gestern getestet hat, aber jetzt haben wir die Resultate auch auf Marks und Christians Auto. Beide Fahrer haben ihre Hausaufgaben bezüglich der Reifen erledigt und außerdem während der Long-Runs an der Balance gearbeitet. Ins Qualifying sind wir mit einem guten Gefühl gegangen."

"Trotz eines kleinen Fehlers in Kurve sieben hat Mark einen guten Job gemacht und den elften Platz herausgefahren, während Christian nicht so viel aus dem Auto herausgeholt hat wie erwünscht, aber mit seiner 15. Startposition sind wir dennoch alles in allem zufrieden. In der Vorbereitung auf heute haben wir hart geschuftet und ich freue mich über die Resultate. Wir haben eine gute Strategie in petto, freuen uns auf das Rennen und wollen zeigen, was wir drauf haben", ergänzte er abschließend.