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China: Schumacher patzt - Barrichello auf Pole
Durch einen Dreher von Michael Schumacher war der Weg frei für die Konkurrenz - Barrichello auf Pole vor Räikkönen
(Motorsport-Total.com) - Im vierten Freien Training deutete sich erstmals an, dass Ferrari doch stärker sein könnte als am Freitag vermutet, und im Vor-Qualifying wurde dieser Eindruck bestätigt - Michael Schumacher fuhr Bestzeit. In der Entscheidung kam es dann aber ganz anders: Der siebenfache Weltmeister leistete sich einen seiner seltenen Fehler und ebnete damit den Weg für seinen Teamkollegen.

© xpb.cc
Rubens Barrichello hatte heute auch das Glück des Tüchtigen...
Schumacher ging zum Schluss auf die Strecke, wirkte schon in der letzten Kurve der Aufwärmrunde unsicher und dürfte dann in der schwierigen Schneckenkurve das Limit derart überschritten haben, dass er sich drehte. Die Runde fertig zu fahren, hätte ohnehin keinen Sinn gemacht, also startet der zwölffache Saisonsieger morgen vom letzten Startplatz. Durch die vorprogrammierte Aufholjagd sollte das Rennen in jedem Fall spannend werden.
Pole Position auf dem Silbertablett für Barrichello
Die Pole Position wurde somit Rubens Barrichello auf dem Silbertablett serviert, der trotz einiger kleinerer Fehler im überlegenen F2004 mit einer Zeit von 1:34.012 ganz nach vorne fuhr. Zweiter wurde Kimi Räikkönen, der speziell im letzten Sektor gut unterwegs war und mit seinem McLaren-Mercedes nur 0,166 Sekunden Rückstand hatte. Auch Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,283) konnte mit der Spitze mithalten, obwohl er im Vor-Qualifying als Zehnter noch weit hinten gelegen war.
Ab Platz vier dann größere Abstände - doch damit, dass ausgerechnet Felipe Massa (Sauber-Petronas/+ 0,747) Vierter werden würde, hätte wohl niemand gerechnet. Der junge Brasilianer steigerte sich nach Platz fünf im ersten Einzelzeitfahren noch einmal, legte mit 330 km/h Top-Speed eine fast ideale Runde hin und landete dadurch völlig überraschend in der zweiten Reihe. Sein Teamkollege Giancarlo Fisichella verlor fast eine Sekunde und wurde Siebenter.
Ein tadelloses Qualifying lieferte Ralf Schumacher bei seinem Comeback im BMW-Williams-Cockpit ab - trotz eines mäßigen ersten Sektors reichte es für ihn zum fünften Platz mit 0,879 Sekunden Rückstand. Ganz knapp hinter ihm landete Fernando Alonso (Renault), der eine unscheinbare Runde hinlegte, ebenfalls in Reihe drei, während Olivier Panis (Toyota/+ 0,963), Takuma Sato (BAR-Honda/+ 0,981) und David Coulthard (McLaren-Mercedes/+ 1,017) die Positionen acht bis zehn belegten.
Villeneuve beim Comeback nicht in den Top 10
Zu den Enttäuschungen der Session gehörte Juan-Pablo Montoya, der ohne gravierenden Fehler mit seinem BMW-Williams 1,233 Sekunden Rückstand kassierte und nur Elfter wurde, dicht gefolgt von Jaguar-Fahrer Mark Webber, der wieder einmal über sich hinauswuchs und seinen Teamkollegen Christian Klien (16./+ 2,523) klar düpierte. Platz 13 sicherte sich Comeback-Superstar Jacques Villeneuve (Renault/+ 1,372) mit einer nicht perfekten Leistung.
Relativ achtbar zog sich Nick Heidfeld aus der Affäre, der seinen Jordan-Ford für Platz 15 qualifizierte, für morgen aber sogar noch um eine Position nach vorne aufrückt, weil Sato wegen seines Motorschadens im Freien Training gestern ans Ende des Feldes rückversetzt wird. Davon profitiert auch 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock (Jordan-Ford/+ 3,128), der den zweiten Grand Prix seiner Karriere nach Rang 17 heute als 16. in Angriff nehmen darf.
Favorit auf den ersten Sieg in einem chinesischen Grand Prix ist nun natürlich Barrichello, das Rennen wird aber sicher jede Menge Spannung daraus beziehen, dass sich Schumacher von hinten nach vorne pflügen muss. Darüber hinaus sollte man ein Auge auf den Reifenkrieg werfen: Bridgestone hatte heute auf eine schnelle Runde klare Performance-Vorteile, aber auf längere Distanzen schien Michelin in den Trainings zumindest ebenbürtig zu sein.

