Jaguar reist mit "deutlich mehr Optimismus" nach Monza

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team testete im Vorfeld zum Großen Preis von Italien drei Tage lang in Monza, wo Pedro de la Rosa mit der schnellsten Rundenzeit der Testfahrten überraschte. Die langen Geraden, die notwendige Motorpower und das Flügelsetup für wenig Abtrieb sollten dem Team entgegen kommen und zusammen mit der scheinbar vorhandenen Überlegenheit von Michelin auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke wollen die Grünen die Chance nutzen und wie schon in Spa in Punkte verwandeln. Gutes Vorzeichen: Im letzten Jahr wurde de la Rosa in Monza Fünfter.

© Jaguar

Gelingt Eddie Irvine und Pedro de la Rosa eine Überraschung?

Teamchef Niki Lauda: "Wir haben in der vergangenen Woche einen dreitägigen Test in Monza auf das Rennen in dieser Woche beendet. Es war ein konstruktiver Test, bei dem wir in gewisser Weise die Stärke unseres Paketes im Hinblick auf Bedingungen mit wenig Abtrieb unterstrichen haben. Dennoch sollten wir die Testzeiten nicht zu ernst nehmen so lange nicht jeder im Qualifying auf die Strecke gegangen ist. Davor wäre es dumm irgendwelche Vorhersagen zu treffen."

"Wie Spa-Francorchamps ist Monza eine der letzten großartigen Strecken, die im Formel-1-Kalender geblieben sind und wie wir in den letzten Jahren gesehen haben, neigt sie dazu, die Fahrer stark zu fordern. Die Schikanen belasten die Bremsen sehr stark und da man fast zu 71 Prozent der Runde mit Vollgas fährt, werden die Motoren an ihr absolutes Limit getrieben."

"Wegen dieser Herausforderungen denke ich, dass Monza eine der besten Strecken im Kalender ist. Ich kenne ein paar Fahrer, die das Layout ein wenig langweilig finden, aber was die technische Seite angeht, so bietet sie alle Arten von Herausforderungen. Ich habe hier zwei Mal gewonnen, aber es gab seitdem viele Veränderungen der Sicherheit zu Liebe. Dennoch bleibt sie eine der schnellsten modernen Rennstrecken und nur selten wird einem kein spannendes Rennen geboten."

"Wir freuen uns alle auf das Rennen am Wochenende und zusammen mit dem Gelernten aus Spa gehen wir mit deutlich mehr Optimismus in das Rennen als bei den anderen Rennen. Es gibt nicht eine bestimmte Sache, die man als Ursache unserer gesteigerten Leistung nennen könnte. Das Team hat stattdessen die ganze Saison über hart gearbeitet und getestet, was sich nun in ermutigenden Ergebnissen zeigt."

"Beide Jaguar waren in Spa rund eine Zehntelsekunde von den Williams und McLaren entfernt ? im Vergleich zu den rund zwei Sekunden zu Beginn der Saison. Die Michelin-Reifen spielen da eindeutig eine Schlüsselrolle, aber wir wissen nun auch die Reifen besser auszunutzen, dank der Verbesserungen in Sachen Abtrieb, die wir am Jaguar R3 vornehmen konnten."

Eddie Irvine musste in den letzten zwei Jahren einen Ausfall hinnehmen, 1998 kam er im Ferrari auf den zweiten Platz, ein Jahr später belegte er den sechsten Platz: "Dass ich Zeit mit meinen italienischen Freunden verbringen kann, ist eine Sache, die ich an Monza am meisten mag. Ich verbringe während des Jahres viel Zeit in Italien und genieße die Leute und ihre Kultur. Mit Sicherheit sind die 'Tifosi' der Formel 1 am engsten verbunden und sie sind die leidenschaftlichsten Fans, ein paar werden auch mir zujubeln."

"Ich kam hier direkt nach Spa an, da wir in der letzten Woche auf der Strecke testeten, ich hatte also die Möglichkeit, einige bekannte Gesichter zu treffen. Es fühlt sich fast immer wie ein Heimrennen an! Das Wetter, das normalerweise immer gut ist, ließ uns letzte Woche bei den Tests im Stich und aus diesem Grund wurde unsere Fahrzeit reduziert. Dennoch wird das Rennen am Wochenende interessant werden und wie immer wird es an Action nicht mangeln!"

"Auch wenn die Strecke nicht eine meiner Lieblingsstrecken ist, wie meine Vergangenheit beweist ? mein bester Platz dort war ein zweiter Rang 1998 ? verlangt sich nach einem Setup für wenig Abtrieb und die heißeren Temperaturen helfen bei der Leistung der Reifen. Die Strecke hat eine so große Vergangenheit und trotz der kürzlichen Sicherheitsmodifikationen stellen die schnellen Kurven und die erste Schikane eine große Herausforderung dar."

"Die Leistung dort wird davon abhängen, ob die Teams sich für eine Ein-Stopp- oder eine Zwei-Stopp-Strategie entscheiden werden, beide haben sich in der Vergangenheit als erfolgreich erwiesen. Nach unserer Leistung in Spa sind wir hoffnungsvoll, ein gutes Rennen zu haben, aber wir bleiben bis zum Qualifying am Samstag vorsichtig. Wir haben keine besonderen Veränderungen am Jaguar R3 vorgenommen und aus diesem Grund müssen wir abwarten, mit welchen Änderungen unsere Gegner ankommen werden."