• 10.09.2002 11:25

  • von Fabian Hust

Monza: Ein potenter Motor ist das A und O

Das 'Autodromo di Monza' verlangt von den Teams vor allem eines: PS, PS und noch einmal PS

(Motorsport-Total.com) - Es gibt kaum eine Rennstrecke, die die Motorleistung mehr in den Mittelpunkt stellt als das 5,793 Kilometer lange 'Autodromo di Monza'. Deutlich macht dies alleine schon der Schnitt der Qualifikationsrunde, der jenseits der 250 km/h liegen wird. Nachdem der Hockenheimring umgebaut wurde, ist nun Monza die Strecke, auf der die Autos in diesem Jahr die größten Höchstgeschwindigkeiten erreichen werden.

Titel-Bild zur News: Luciano Burti im F2001

Wenig Flügel dafür viel PS, das ist das Erfolgsgeheimnis in Monza

Alleine an vier Stellen wird die 335-km/h-Marke geknackt: Beim Anbremsen auf die 'Rettifilo'-, die 'Ascari'- und die 'Roggia'-Schikane sowie auf der langen Geraden, die auf die 'Parabolica'-Kurve zuführt. Alleine diese Tatsache macht deutlich, dass man Monza als "Motorenstrecke" einsortieren kann.

Ein Motor mit viel PS ist aus diesem Grund auf dem italienischen Kurs sehr wichtig, wenn es an Pferdestärken fehlt, so wird das sofort sichtbar. Das Drehmoment ist dabei auf dem Kurs weniger wichtig als viel Kraft bei hohen Drehzahlen. Durch die Charakteristik des Kurses wirkt sich ein Mehr an Leistung drei Mal so stark aus wie in Monaco, ein Grund, warum Ferrari, BMW, Mercedes und Honda mit stärkeren Motoren anrücken werden.

Zu 71 Prozent auf der Runde arbeiten die Motoren auf Volllast ? so viel wie auf keiner anderen Strecke im Rennkalender. Das setzt voraus, dass die Motoren zuverlässig sein müssen, sollen die Zehnzylinder bei diesen hohen Drehzahlen nicht in Rauch aufgehen. Die Teams treiben die Motoren zu Probezwecken an ihr Temperaturlimit und Renault nutzt auf den Prüfständen in Viry-Châtillon sogar Monza und nicht das alte Hockenheim wie bei den meisten anderen Teams, als Referenzstrecke.

Nachdem Honda in Belgien fünf Motorschäden hatte, machen sich Experten vor allem Sorgen um die Zuverlässigkeit der japanischen Motoren. Und tatsächlich musste man ganze Arbeit leisten, um sicher zu stellen, dass die Motoren die Distanz von 306,764 Kilometern überhaupt überstehen können. In den Zehnzylindern wurde eine Reihe von Teilen ausgetauscht und die neue Motorversion hat sich als deutlich zuverlässiger erwiesen, weswegen man sich im Honda-Lager optimistisch zeigt.