Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Jaguar: Potenzial des R4 nicht aufgedeckt
Fahrfehler von Webber und Pizzonia im Qualifying haben verhindert, dass das Jaguar-Team sein Potenzial aufdecken konnte
(Motorsport-Total.com) - Jaguar hat im vergangenen Winter eine ganz neue Führungsetage installiert und zwei neue Fahrer ins Team geholt. Dass dieses Gefüge braucht, um zusammenzuwachsen, war von vornherein klar. Für das mäßige Abschneiden am heutigen Freitag in Melbourne war aber nicht die Technik verantwortlich.

© xpb.cc
Mark Webber (Jaguar) heute beim Training im Albert Park
Dr. Mark Gillan, der quasi die Rolle des Chefingenieurs ausfüllt, schob die Schuld für die Positionen 15 (Webber) und 19 (Pizzonia) auf die Fahrer: "Das neue Einzelzeitfahren hat die Erwartungen sicher erfüllt, aber es ist fair zu sagen, dass unser Auto heute besser war als die Fahrer. Mark und Antonio haben während ihrer Qualifying-Runden einen Fehler gemacht und obwohl wir natürlich enttäuscht sind, verspüren wir auch Zuversicht über das Potenzial des R4."
In der Tat lief der neue Jaguar blenden, speziell im ersten Freien Training, wo Mark Webber locker mit den Top-Teams mithalten konnte. Dabei waren die Zusatztests am Morgen nicht nach Wunsch verlaufen, so Gillan: "Mark hat 40 Runden ohne Probleme absolviert, Antonio nur 16. Das liegt daran, dass Mark zwischen zwei Autos hin und her wechselte." Im Mittelpunkt seien Reifenvergleiche und Setup-Arbeiten gestanden.
Es sei "sinnlos" fuhr der Brite fort, schon jetzt Schlüsse über das Kräfteverhältnis in der Formel 1 zu ziehen, "obgleich wie wir gesagt ehrlich zugeben müssen, dass unsere Fahrer Fehler gemacht haben." Positiv fiel dafür die Zusammenarbeit mit Michelin auf, die sich heute verglichen mit dem Vorjahr als sehr lohnend erwiesen hat, und die an und für sich trotzdem konzentrierte Arbeit von Webber und Pizzonia.
Letzterer beschwerte sich leise darüber, dass es "viel einfacher" gewesen wäre, "wenn ich die Strecke gekannt hätte. Das T-Car war während des Tests auf Mark abgestimmt und daher war meine Fahrzeit sehr begrenzt, weil die Mechaniker immer wieder an meinem Rennauto arbeiten mussten. Mit nur ein paar Eingewöhnungs-Runden ins Qualifying zu gehen, war nicht einfach, und kombiniert mit dem Wissen über den Fahrfehler hätte die Zeit viel besser sein können."
Platz 19 ist für Pizzonia sicher nicht repräsentativ, auch wenn er im Freien Training Schwierigkeiten hatte und schon nach ein paar Runden mit einem technischen Problem aufgeben musste. Immerhin ortete er aber beim neuen Jaguar Potenzial: "Ich spüre wirklich, dass das Auto gut ist. Die heutigen Zeiten haben nichts mit dem Auto, sondern nur mit mir zu tun."
Auch Mark Webber gab sich selbstkritisch: "Das Auto war heute den ganzen Tag über hervorragend, aber ich muss meine Aggressivität besser kontrollieren, denn das hat mich heute ein viel besseres Ergebnis im Qualifying gekostet. Ich habe einfach zu sehr gepusht und im ersten und zweiten Sektor Fehler gemacht. Das Team hat das Auto ? auch dank der zwei zusätzlichen Stunden ? super hingekriegt, deswegen bin ich ein bisschen enttäuscht, nicht die Zeit hinbekommen zu haben, die möglich gewesen wäre."
Das neue Qualifying-Format empfand Webber als "mindestens intensiv und wir konnten darüber eine Menge lernen. Jedenfalls sind wir zufrieden mit dem, was wir am Beginn dieses Wochenendes über unser Auto herausgefunden haben."

