Jaguar möchte in die Punkte fahren
Mit der Hilfe von Neuzugang Justin Wilson möchte das Jaguar-Team in Hockenheim in die Punkteränge vorstoßen
(Motorsport-Total.com) - Seit dem letzten Grand Prix in Silverstone hat sich im Jaguar-Team einiges getan. Genau acht Tage ist es her, als offiziell bekannt gegeben wurde, dass Antonio Pizzonia das Team verlassen und Justin Wilson den vakanten Platz einnehmen wird. Dabei hatte der Brasilianer in Silverstone eine gute Leistung gezeigt, auch wenn das Jaguar-Team unter Wert geschlagen wurde. Die Probleme sollen jedoch erkannt und abgestellt worden sein.

© Jaguar Racing
Justin Wilson kann das Rennwochenende in Hockenheim kaum erwarten
Der Neuankömmling Justin Wilson durfte sich gestern an sein neues Arbeitsgerät gewöhnen, in Silverstone fuhr der Brite 50 Kilometer im Rahmen eines erlaubten Funktionstestes. In Hockenheim wird Wilson jedoch doppelt gefordert werden: Zum einen kennt er den Jaguar trotz der kurzen Testfahrt noch nicht gut, zum anderen ist er in Hockenheim seit dem Umbau der Strecke nicht mehr gefahren.
Jaguar peilt den fünften Platz in der Konstrukteurswertung an
"Die letzten Monate waren unglaublich anstrengend für uns", erklärte Jaguars Geschäftsführer David Pitchforth. "Eng aufeinander folgende Rennen, ein Heimrennen, Testfahrten und nun ein neuer Fahrer für die verbleibenden fünf Rennen der Saison. Mit den Leistungen des Teams sind wir sehr zufrieden, nun wollen wir in den letzten fünf Rennen so viele Punkte wie möglich sammeln, vielleicht erreichen wir noch den fünften Platz in der Herstellerwertung."
"Justin ist in einer kritischen Phase der Meisterschaft zu uns gestoßen, und wir werden ihm jegliche Unterstützung zukommen lassen, damit er gut zurechtkommt. Wir wissen, dass die ersten Rennen für ihn wie die Testfahrten in der Vorsaison sein werden, daher werden wir ihn nicht unter Druck setzen und genaue Ziele anpeilen."
"Wir werden die Entwicklungen am Jaguar R4 fortführen, und trotz unserer Leistung in Silverstone, die unter unseren Erwartungen lag, sind wir auch weiterhin optimistisch", betonte der Engländer. "Michelin wird uns auch weiter mit exzellenten Mischungen beliefern, und auch unsere Zuverlässigkeit wird besser. Die Punkte sind auch am kommenden Wochenende innerhalb unserer Reichweite, und mit Justin, der sein Debüt bei Jaguar geben wird, wird es ein weiteres anstrengendes aber positives Wochenende werden."
Anstrengende Woche für Neuzugang Justin Wilson
"Das Wort 'anstrengend' ist eine Untertreibung für die letzten Wochen", erklärte der Neuzugang Justin Wilson. "Ein neues Team, ein neues Auto, aber die selben Ziele ? Punkte in der Formel 1 zu holen. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich hier sein kann, und ich muss vielen Leuten dafür danken. Die Freitagstestfahrten können gar nicht schnell genug für mich beginnen. Der Jaguar R4 hat sich in den letzten Monaten so sehr entwickelt, dass ich mich darauf freue, dass Beste aus seiner Pace und Zuverlässigkeit zu machen."
"Auch wenn ich erst etwas länger als eine Woche hier bin, so hat das Team mir das Gefühl gegeben, dass ich willkommen bin", fuhr der baumlange Brite fort. "Mit Jaguar habe ich ein großartiges Team hinter mir. Gestern absolvierte ich einen 50-km-Funktionstest in Silverstone, bei dem alles nach Plan verlief. Meine Sitzposition im Auto ist bequem, und das Auto fühlt sich gut an, auch wenn ich nur wenige Runden gefahren bin, die mir dennoch Appetit auf Hockenheim gemacht haben."
"Von der Strecke in Hockenheim kenne ich nur 50 Prozent, da ich seit den Umbauten dort nicht mehr gefahren bin. Daher sind die Testfahrten am Freitag auch besonders wichtig, auch für das Team. Auch die Michelinreifen werden neu für mich sein, aber das Team hat eine hervorragende Beziehung zu den Franzosen. Bisher hatte Michelin im Reifenkampf die Oberhand, hoffentlich bleibt dies auch für das kommende Wochenende so", erklärte der Ex-Minardi-Pilot.
Die Punkte sind das Ziel in Hockenheim
Justin Wilson weiß außerdem, dass auf seinen Schultern eine zentnerschwere Last ruht. Mit seiner Hilfe möchte Jaguar den fünften Platz in der Herstellerwertung erkämpfen: "Mit nur noch fünf Rennen bin ich mir der Verantwortung bewusst, dass ich dem Team helfen muss, den fünften Platz zu erreichen. Ich werde jede sich bietende Gelegenheit nutzen. Mein Vertrag bei Jaguar gilt außerdem nur für diese fünf Rennen, ich werde in Hockenheim also jedem eine Menge zu beweisen haben."
"Hockenheim ist ein guter Kurs, ich fahre gerne dort", erklärte Mark Webber. "1998 habe ich mit den Sportwagen dort gewonnen, und auch 2001 stand ich in der Formel 3000 auf dem Podest. Die Strecke verlangt nach mittleren bis hohen Abtriebswerten, und ich glaube, dass der R4 gut zur Strecke passen wird, jedenfalls besser als Silverstone vor zwei Wochen. Nach meinem zweiten 'Heimrennen' in Silverstone war ich wirklich eingespannt. Ich habe mit den Sponsoren des Teams gearbeitet, zum Beispiel mit Beck's in Istanbul, und habe mit dem Team in Milton-Keynes gearbeitet."
"Unser Ziel für die letzten Rennen hat sich nicht geändert", so der Australier weiter. "Ich würde in Hockenheim gerne ein gutes Ergebnis einfahren, ehe die dreiwöchige Pause in Kraft tritt. Ich werde wie immer um die Punkte kämpfen, die uns die großen Teams übrig lassen, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es ungleich schwerer Punkte zu holen, da die drei großen Teams zuverlässiger geworden sind. Auch wenn wir uns auch verbessert haben, so stehen unsere Konkurrenten nicht still. Dennoch bin ich mit unserem Fortschritt zufrieden ? das betrifft sowohl die Arbeiten am R4 als auch am R5 für die nächstjährige Saison."

