Jaguar mit guter Basis für fünften WM-Rang

Mit Startplätzen in den Top 10 wurde ein bisher fast perfektes Wochenende des Jaguar-Teams im Qualifying belohnt

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber erkämpfte sich im heutigen Qualifying ? begünstigt vom Regenschauer zum Schluss ? den starken sechsten Platz, selbst Justin Wilson schaffte als Zehnter den Sprung in die Top 10. Jetzt riechen die "Raubkatzen" intensiv am fünften WM-Rang bei den Konstrukteuren, weil außer Button (BAR-Honda) kein unmittelbarer Konkurrent in den ersten fünf Reihen steht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Trotz einiger kleiner Schnitzer legte Mark Webber eine beachtliche Runde hin

"Wir hatten in diesem Jahr schon so oft Pech mit dem Wetter, da ist es schön, dass wir es diesmal gut erwischt haben", freute sich Entwicklungschef Dr. Mark Gillan über das ausgezeichnete Resultat. Er deutete aber auch an, dass man nicht nur vom Regen begünstigt wurde: "Wir haben an den vergangenen beiden Tagen 1.300 Kilometer ohne das geringste Zuverlässigkeitsproblem zurückgelegt und die Fahrzeugbalance auf dieser anspruchsvollen Strecke ist auch sehr gut ? auf eine schnelle Runde und auch im Renntrimm."

Konzentration galt der Vorbereitung auf das Rennen

"Wie immer haben wir uns auch an diesem Wochenende streng auf das Rennen konzentriert. Beide Autos in den Top 10 zu haben, sind gute Nachrichten", fuhr Gillan fort. "Beide Fahrer haben bei Bedingungen, die alles andere als perfekt waren, einen exzellenten Job gemacht und abgesehen von einem kleinen Fehler von Justin in der ersten Kurve ist alles glatt gelaufen. Ziel für morgen ist, die Autos auch bei möglichen schwierigen Bedingungen ins Ziel zu bringen. Punkte sind zwar nicht garantiert, aber wir haben jetzt einmal eine gute Ausgangsposition."

Auf Sauber fehlt den "Raubkatzen" ja nur ein einziger Zähler, mit BAR ist man derzeit gleich an Punkten ? doch angesichts des heutigen Resultats droht durch Toyota auch noch Gefahr von hinten. Aber: Bei Webber waren die Bedingungen schon nicht mehr optimal, der Australier hätte durchaus auch in der zweiten Reihe stehen können, was vom Speed her für den Grand Prix ermutigend ist.

"Eine gute Runde", lächelte der Sechstplazierte des Qualifyings, "auch wenn es am Ende ein bisschen schwierig wurde, denn in der Schikane hat es zu regnen begonnen und da musste ich sehr aufpassen. Vielleicht wäre da noch ein bisschen was drin gewesen, aber das Risiko wollte ich nicht eingehen, denn Panis wäre wohl eher nicht in meiner Reichweite gelegen. Wir haben Glück mit dem Wetter gehabt, aber das wurde auch Zeit."

Webber: "Interessieren uns nicht für den Kampf an der Spitze"

Für das Rennen fühlt sich Webber "gut vorbereitet", denn "es wird sehr interessant, wer sich für welche Strategie entschieden hat. Wir interessieren uns nicht für den Kampf an der Spitze, aber die Taktiken von BAR-Honda, Sauber und Toyota sind ausschlaggebend für den Ausgang unseres Rennens."

Während die Nummer eins des Teams einige kleiner Schnitzer einbaute und trotzdem schnell unterwegs war, verhaute Justin Wilson nur die erste Kurve komplett ? ansonsten legte der junge Brite heute eine tadellose Runde hin. Im Mittelsektor büßte er nur eine Zehntel auf Webber ein, im letzten Abschnitt war er sogar einen Tick schneller. Unterm Strich fehlten trotzdem etwas mehr als 0,4 Sekunden und fast zwei Sekunden auf die Pole Position.

"Eine Top-10-Plazierung ist zufrieden stellend, auch wenn es noch besser gegangen wäre", bilanzierte Wilson. "Der zweite und dritte Sektor waren gut, aber in der ersten Kurve bin ich von der Linie abgekommen und das hat Zeit gekostet. Balance und Handling des Fahrzeugs sind gut und ich habe mich an diesem Wochenende stetig gesteigert, was die Rundenzeiten angeht. Morgen wird sicher das Wetter eine große Rolle spielen, aber wir haben uns gut vorbereitet."