Regen-Drama im Qualifying – Pole für Barrichello

Weil die letzten Fahrer vom Regen weggespült wurden, steht Barrichello vor Montoya auf Pole Position ? Schumacher auf Rang 14

(Motorsport-Total.com) - Was für eine Dramatik beim WM-Finale in Suzuka ? Regen in den letzten Minuten des Qualifyings sorgte für eine ungewöhnliche Startaufstellung! Die Pole Position sicherte sich Rubens Barrichello (Ferrari) vor Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams), doch die beiden WM-Anwärter starten morgen von weit hinten.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Hatte mit dem Regen noch selten Pech: Pole Position für Barrichello

Schon nach dem Warm-Up setzte erstmals leichter Nieselregen ein, das Wetter blieb anschließend aber bis zu den letzten fünf Piloten des Einzelzeitfahrens stabil. WM-Anwärter Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) erwischte mit Coulthards Einsatzauto genau den Übergang zwischen trockenen und nassen Bedingungen, hielt den Schaden mit Bestzeit im letzten Sektor in Grenzen und fuhr somit auf den achten Platz ? knapp hinter seinem Teamkollegen, der unmittelbar nach ihm auf die Strecke ging.

Regen wurde ausgerechnet vor Schumacher stärker

Genau während Michael Schumachers (Ferrari) Runde wurde der Regen dann stärker. Gleich in der ersten Kurve rutschte der Deutsche ? in der Folge mit mehr Respekt unterwegs ? ein wenig nach außen, er konnte sein Auto aber abfangen und wenigstens den 14. Platz nach Hause fahren. Pikant: Morgen startet er damit zwischen Sato (BAR-Honda) und Firman (Jordan-Ford), die ja als Heißsporne bekannt sind.

Für die Weltmeisterschaft geht damit trotzdem keine Welt unter, denn Räikkönen müsste ja gewinnen, um überhaupt eine theoretische Chance auf den Titel zu haben ? und selbst dann dürfte Schumacher nicht punkten. Beides ist unrealistisch, weshalb sich die Situation im Wesentlichen nicht geändert hat. Die Startaufstellung ist aber bunt durchgemischt, Favoriten wie Ralf Schumacher (Dreher/BMW-Williams/19.) und Jarno Trulli (Runde abgebrochen/Renault/20.) müssen sich nämlich erst nach vorne durchkämpfen.

Die schnellste Runde der Session fuhr ? wie bereits erwähnt ? Rubens Barrichello, der um fast sieben Zehntel schneller war als Juan-Pablo Montoya. Vermutlich mit wenig Sprit an Bord nisteten sich die beiden Toyotas vor Heimpublikum sensationell in der zweiten Reihe ein, wobei Cristiano da Matta mit einer optisch perfekten Runde seinen viel routinierteren Teamkollegen Panis um fast eine halbe Sekunde distanzierte. Fünfter wurde nach mäßiger Vorstellung Renault-Pilot Fernando Alonso.

Umkämpftes Mittelfeld, bunt gemischte Startaufstellung

Die Top 10 komplettierten Mark Webber (Jaguar-Cosworth), der zwar zwei grobe Schnitzer machte, aber trotzdem bis zum Schluss voll am Gas blieb, Coulthard, Räikkönen, Jenson Button (BAR-Honda) und Justin Wilson (Jaguar-Cosworth), seinerseits im ersten Sektor unter ferner liefen, aber in den letzten beiden Streckenabschnitten mit durchaus respektablen Zeiten. Die Sauber-Piloten teilen sich die sechste Reihe, wobei Heidfeld wegen eines Fehlers von Frentzen in der Degner-Kurve heute die Nase vorne hatte.

Lokalmatador Takuma Sato nahm sich bei seinem Comeback nach einem Jahr Rennpause offenbar etwas zu viel vor, weshalb er schon im ersten Sektor mit einem übersteuernden Fahrzeug unnötig Zeit liegen ließ. Schlussendlich wurde es für den 26-Jährigen der 13. Platz. In den hinteren Regionen gab es ansonsten keine Überraschungen, sieht man einmal davon ab, dass Jos Verstappen (Minardi-Cosworth/17.) beinahe einen Jordan ? den von Fisichella ? geschlagen hätte.

Was das heutige Ergebnis für morgen bedeutet, ist schwer einzuschätzen, weil die ganz großen Favoriten eben nicht ihr wahres Potenzial aufzeigen konnten. Erwartet wird ohnehin ein Regen-Grand-Prix, was für Bridgestone sprechen sollte. Fest steht, dass die Top-Teams auf ähnlichen Strategien sein dürften, die Toyota-Fahrer hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit früher an die Box kommen müssen, um Benzin nachzutanken.