• 18.05.2003 18:18

  • von Marco Helgert

Jaguar im Aufwärtstrend – Punkte für Mark Webber

Trotz einer 10-Sekunden-Strafe fuhr Mark Webber auf Platz sieben, Pizzonia verfehlte die Punkte mit Platz neun nur knapp

(Motorsport-Total.com) - Bei Jaguar scheint es sukzessive auch im Rennen vorwärts zu gehen. Mark Webber landete genau wie in Barcelona auf Rang sieben und sammelte damit zwei weitere Zähler. Antonio Pizzonia fuhr das stärkste Rennen seiner kurzen Karriere und verfehlte die Punkteränge nur knapp, nachdem der Renault-Fahrer Jarno Trulli auf Platz acht nicht mehr abfangen konnte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber konnte im Rennen wieder mit einer starken Leistung überzeugen

Mark Webbers Leistung ist hoch einzuschätzen, denn der Australier begann das Rennen aus der Boxengasse und wurde wegen eines unrechtmäßigen Nachtankens vor dem Start zu einer 10-Sekunden-Strafe an die Boxen geholt. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Webber auch nach dem Rennen.

"Die Arbeiten am Freitag und Samstag haben sich heute bezahlt gemacht. Die Balance und die Pace des Autos waren hervorragend, und ich hätte mir gewünscht, noch länger draußen zu bleiben", gab Webber nach dem Rennen zu Protokoll. "Ich habe es heute wirklich genossen, am Steuer des Jaguars zu sitzen, und zwei weitere Punkte stimmen einen sehr zufrieden."

"Meine Runde im Qualifying am Samstag war nicht sehr gut, das hat mir das Wochenende zerstört. Eine bessere Startposition hätte heute vieles anders gestalten können, aber man kann nicht immer gewinnen. Antonio und ich haben das Rennen beendet. Wenn man die Zuverlässigkeitsprobleme zu Beginn der Saison betrachtet, so muss man dem Team Anerkennung für die geleisteten Verbesserungen zollen."

"Die Leistung des Autos war heute auch sehr gut. Wenn man alles zusammenzählt, dann kann man verstehen, warum ich bis mindestens 2005 bei Jaguar bleibe", erklärte Webber. "Monaco kommt als nächstes, und es ist einer meiner Lieblingskurse. Die Gesamtleistung von Jaguar-Racing wird stärker und stärker. Ich kann den Donnerstagmorgen in Monte Carlo kaum mehr erwarten."

Antonio Pizzonia zeigte einen Aufwärtstrend

Antonio Pizzonia war nach einem guten Rennen dennoch enttäuscht, weil er die Punkteränge nur knapp verfehlte: "Natürlich bin ich zufrieden, dass ich das Rennen beendet habe, aber es ist schon etwas frustrierend, dass ich nur eine Position hinter den Punkten lag. Bei den Startabbrüchen hatte ich keine Ahnung, was eigentlich vorgeht, und warum das Rennen immer wieder gestoppt wurde."

"Das hat auch meinen Vorbereitungen nicht geholfen und die Reifentemperatur beeinflusst. Meine ersten Runden waren daher recht kompliziert. Aber es dauerte nicht lange, bis ich in Schwung kam und einige gute Rundenzeiten fuhr. Ich bin die achtschnellste Runde des Rennens gefahren, und die Leistungsfähigkeit des Autos war sehr gut - das haben wir bereits das gesamte Wochenende über gezeigt."

"Durch den leichten Regen zur Mitte des Rennens, kam ich in einer Kurve von der Linie ab und ließ etwas Zeit liegen", erklärte der Brasilianer weiter. "Ich denke, dass es vielen Fahrern heute so erging, gerade in der ersten Kurve, wo es kaum Grip gab. Das Potenzial unseres Autos kann nun jeder sehen, und wir werden sehr schnell zu einem regelmäßigen Punktekandidaten werden."

Trotz 10-Sekunden-Strafe in die Punkte

"Wieder einmal eine gute Leistung in einem Rennen, das nicht nach unserem Geschmack verlief", begann Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle bei Jaguar. "Da Mark nur auf dem 17. Startplatz stand und in Anbetracht seiner Pace im Rennen, entschieden wir uns, das Risiko einzugehen und Mark aus der Boxengasse starten zu lassen."

"Wir tankten das Auto für eine lange Distanz auf, aber da das Rennen nicht vor dem dritten Versuch offiziell gestartet wurde, erklärte man unsere Auftankaktion für regelwidrig und wir erhielten daher eine Strafe von zehn Sekunden. Wir verschafften uns mit dem Nachtanken jedoch keinerlei Vorteil. Wir kannten die Regeln, aber wir haben einfach nicht erwartet, dass das Rennen zwei Mal abgebrochen werden würde."

"Mark fuhr heute ein sehr zielstrebiges Rennen und arbeitete sich in die Punkte", fuhr Gillan fort. "Er holte mit riesigen Schritten auf Ralf Schumacher auf und fuhr die drittschnellste Rennrunde hinter den beiden Ferraris. Es war einfach fantastisch! Auch Antonio fuhr ein starkes Rennen und verfehlte durch Pech die Punkte."

"Er war ein Mal kurz neben der Strecke, was ihm etwas Zeit kostete, aber mit seinem Zweikampf mit Jarno Trulli gab er sein Empfehlungsschreiben ab", lobte er den zuvor viel gescholtenen Pizzonia, der ein Mal fast an Trulli vorbei ging. "Ingesamt sind wir sehr zufrieden, dass wir den A1-Ring mit weiteren Punkten verlassen. Speziell erfreut sind wir jedoch von den Verbesserungen des Jaguar R4. Die Pace, die Balance und die Zuverlässigkeit des Jaguars wird noch für einige interessante Rennen sorgen."