• 06.02.2002 14:42

  • von Reinhart Linke

Jaguar: Fahrer sind mit dem R3 unzufrieden

Die Jaguar-Racing-Fahrer Eddie Irvine und Pedro de la Rosa sind mit dem neuen R3 offenbar sehr unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Bei Jaguar Racing läuft es derzeit alles andere als rund. Zwar präsentierte der Rennstall von Niki Lauda den neuen 2002er-Wagen nach Toyota und BAR-Honda schon als drittes Team bereits am 4. Januar 2002, musste dann aber schon bei den ersten Testfahrten erkennen, dass den Designern mit dem R3 offenbar nicht der gewünschte Wurf gelungen ist. So musste das Team feststellen, dass offenbar der Frontflügel des neuen Autos nicht wie erwartet funktioniert. Als Konsequenz entließ der Rennstall vermutlich auch den Technischen Direktor Steve Nichols am vergangenen Montag.

Titel-Bild zur News: Jaguar R3

Der neue Jaguar R3 ist offenbar noch nicht perfekt

Trotzdem zeigte sich das Team nach außen hin zuletzt immer noch optimistisch, die Probleme bis zum Saisonauftakt am 3. März in Melbourne in den Griff zu bekommen. Ganz im Gegenteil dazu berichtete die britische Tageszeitung 'The Sun', dass die Jaguar-Racing-Fahrer Eddie Irvine und Pedro de la Rosa mit ihrem neuen Auto alles andere als zufrieden seien.

"Beide Fahrer sind enorm enttäuscht worden vom neuen Auto", zitiert die Zeitung einen unerkannt bleiben wollenden Angestellten des Teams. "Sie stimmen beide darin überein, dass ein Einkaufswagen einfacher zu fahren ist." Gleichzeitig zeigte sich ein Teamsprecher optimistisch, dass man bis zum Grand Prix von Australien die Probleme mit der Aerodynamik des neuen Autos in den Griff bekommt und schon beim Saisonstart besser abschneidet.

"Wir glauben, dass wir wirklich Fortschritte auf dem aerodynamischen Bereich machen", so der Sprecher weiter, der neben veränderten Radaufhängungen und einem neuen Frontflügel, die man schon in der vergangenen Woche in Barcelona getestet hat, auch einen neuen Unterboden ankündigte. "Selbstverständlich haben wir einen neuen Unterboden in Arbeit, den wir vor Melbourne in Silverstone einem Shakedown unterzeihen werden." Wann dieser Shakedown durchgeführt wird, steht jedoch noch nicht fest.

Als möglicher Grund für die Probleme, dass der R3 zu wenig Abtrieb produziert, könnte mit der Winkanal in Kalifornien verantwortlich sein, den Jaguar Racing mit nutzt. Schon im vergangenen Jahr gab es Vermutungen im Team, dass der Windkanal falsche Daten liefert, die später mit den auf der Strecke gemessenen Zahlen nicht übereinstimmen.

Mit den neuen Teilen am R3 ausgestattet (veränderte Radaufhängungen, neuer Frontflügel) war dann zumindest am vergangenen Sonntag ein leichter Aufwärtstrend zu sehen, als Pedro de la Rosa in Barcelona die schnellste Zeit, die bisher mit dem R3 auf der spanischen Grand-Prix-Strecke gefahrenen wurde, fuhr. Mit einer Bestzeit von 1:19.543 Minuten fehlten dem Spanier zur Wochentestbestzeit von Sauber-Petronas-Fahrer Nick Heidfeld rund 1,6 Sekunden.